Kuriose Szene im Spiel der Lilien gegen den 1. FC Magdeburg: Co-Trainer Frank Steinmetz versteckte sich in der hektischen Schlussphase plötzlich hinter der Bande. Schiedsrichter Benjamin Cortus suchte irritiert, und Trainer Dirk Schuster räumte nach der Partie lachend ein: „Ich habe ihn mit den Augen auch gesucht und nicht gefunden.“
Was war passiert? Nach einem Zweikampf zwischen Aytac Sulu und Magdeburgs Björn Rother im Darmstädter Strafraum war es zur Rudelbildung gekommen. Steinmetz, der hinter dem Tor die Auswechselspieler beim Aufwärmen betreute, stürme auf den Platz, versuchte zu schlichten. Als sich die Szene wieder beruhigt hatte, war er plötzlich verschwunden, kauerte hinter der Bande, um dem Verweis aus dem Innenraum zu entgehen. Denn als Co-Trainer hat er nichts auf dem Spielfeld zu suchen.
Cortus? Da war doch was …
Besondere Würze erhält die Szene, weil Schiedsrichter Cortus mit Feldverweisen für Darmstädter schon einmal ziemliche Probleme hatte. Es war das Jahr 2013: In der Drittligapartie zwischen dem 1. FC Heidenheim und den Lilien, das Heidenheim 3:0 gewann. Cortus stellte damals beim Stand von 1:0 Benjamin Gorka mit Gelb-Rot vom Platz, ohne ihm zuvor die Gelbe Karte gezeigt zu haben. Später hieß es, er habe Sulu verwarnen wollen und dabei versehentlich Gorka in seinen Notizblock geschrieben. (Zur Erklärung: Sowohl Sulu als auch Gorka hatten damals noch lange, dunkle Haare und eine ähnliche Frisur, sahen sich also ähnlich. Das Magazin „11 Freunde“ schrieb damals: „Man nennt sie die „Highlander vom Böllenfalltor“). Die Lilien legten zunächst Einspruch gegen den Platzverweis ein, zogen diesen aber wieder zurück, da Cortus nicht nachgewiesen werden konnte, dass er Gorka nicht wegen Schiedsrichterbeleidigung glatt Rot gezeigt hatte. Gorka musste drei Spiele zusehen.
Am Samstag gegen Magdeburg bestand durchaus wieder Verwechslungsgefahr. Lilien-Mannschaftsarzt Dr. Alexander Lesch zum Beispiel trägt das Haar ähnlich kurz wie Steinmetz. Doch diesmal ließ sich Cortus nicht beirren. Nachdem er Steinmetz gefunden hatte, schickte er ihn in die Katakomben. Dort traf der Co-Trainer auf Fabian Holland, der einige Minuten zuvor die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Auch ganz ohne Verwechslung.
Bildquellen
- Steinmetz Frank: Arthur Schönbein