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Oberbürgermeister, Geschäftsführer und Stadtkämmerer – alle waren sie da zum Start der Bauarbeiten auf der Gegengerade. Seit Montag rollen die Bagger an der ehrwürdigen Tribüne, von der sich die Fans in den vergangenen Tagen stimmungsvoll verabschiedet hatten. Es ist der bislang größte Schritt in Richtung neues Stadion.

Oberbürgermeister Jochen Partsch (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte daran, dass man dafür einen Anlauf von fünfeinhalb Jahren genommen habe – zu einem Zeitpunkt, da die Lilien kurz vor dem Absturz in die Viertklassigkeit standen.

Der Unterschied zwischen Neubau und Umbau

Die Mitte 2013 veröffentlichte Machbarkeitsstudie im Auftrag der Stadt hatte ergeben, dass ein Neubau am bisherigen Standort die beste Lösung sei. Doch eine komplett neue Arena für eine erweiterte Nutzung mit zusätzlichen Events ließ sich baurechtlich nicht umsetzen.

Nach einigen Irrungen entschied man sich dann für einen Umbau. Dabei habe man mehrere Elemente des bisherigen Stadions – darunter die Flutlichtmasten, die Kopftribünen oder das vorhandene Spielfeld – erhalten, sagte Partsch. Vor allem aber sei man am traditionsreichen Standort Böllenfalltor geblieben, wo nun eine einzigartige Arena nach englischem Vorbild entstehe.

Stadt trägt mehr als die Hälfte der Kosten

Stadtkämmerer André Schellenberg (CDU) verwies darauf, dass die Stadt das ursprünglich geplante Budget von 15 auf voraussichtlich 21 Millionen Euro aufstocken werde. Damit trage man nach derzeitigem Stand rund 51 Prozent der Baukosten.

Gegengerade Böllenfalltor, SV Darmstadt 98
Gruppenbild mit Bagger: Stadtkämmerer André Schellenberg, Lilien-Geschäftsführer Michael Weilguny, Oberbürgermeister Jochen Partsch, Bagger (von links)

Lilien-Geschäftsführer Michael Weilguny verwies darauf, dass es keine Alternative zum Umbau der fast 100 Jahre alten Arena gebe. Man werde aber die Kultur des Stadions erhalten – und auch mit der neuen Gegengerade und der neuen Haupttribüne eine Stehplatzquote von rund 50 Prozent haben, was in den wenigsten Stadien in Deutschland der Fall sei.

Schmerzliche Nachjustierung bei den Baukosten

Dass man bei den Kosten für die Gegengerade um rund fünf Millionen Euro „nachjustieren“ musste, sei „ein schmerzlicher, aber mit Blick auf die aktuelle Baukonjunktur unvermeidbarer Prozess gewesen“, sagte Weilguny weiter. Er gehe davon aus, dass der jetzige Plan jedoch belastbar sei. Auch sportliche Rückschläge wie ein möglicher Abstieg seien in der Finanzierung eingeplant. Mittelfristig gehe es aber darum, die Lilien in der Zweiten Liga zu etablieren.

Bildquellen

  • Baubeginn1: Stephan Köhnlein
  • Baubeginn2: Stephan Köhnlein

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