Mit einem Tor und einer starken Leistung war Marcel Heller beim 2:1 im Testspiel gegen Wehen Wiesbaden der beste Lilienspieler. Nach der Partie sprach er über die Taktik, seine zuletzt gezeigten Leistungen, die Kritik deswegen und seine Vorsätze für die zweite Saisonhälfte.
Frage: Kommt eine dominante Spielweise, wie Ihr sie im zweiten Durchgang gegen Wehen gezeigt habt, auch Deinem Spiel entgegen?
Heller: Gerade für einen Offensivspieler ist das gut, wenn man viel nach vorne spielt, vorne zustellt, die Bälle gewinnt, kurze Wege zum Tor hat und Chancen herausspielen kann. Klar, die Arbeit nach hinten gehört auch dazu, das steht bei uns an erster Stelle, dass wir als Offensivspieler die Defensive mitarbeiten. Daran müssen wir anknüpfen.
Frage: Wie wichtig ist jetzt das Trainingslager?
Marcel Heller: Nach der etwas durchwachsenen Hinrunde können wir da als Mannschaft noch enger zusammenrücken, noch etwas mehr zusammenwachsen, damit wir dann eine ordentliche Rückrunde spielen können. Ich denke, es wird ein hartes Trainingslager, wo wir viel reinsetzen werden, um dann Ende Januar fit auf dem Platz zu sein. Ich denke, das wird eine gute und wichtige Zeit für uns.
Frage: Ihr seid mit dem 2:6 in Paderborn mit einem denkbar schlechten Ergebnis in die Winterpause gegangen. Wie weit ist das abgehakt?
Marcel Heller: Jetzt ist es abgehakt. Aber nach dem Spiel hat sich jeder noch mal einzeln damit beschäftigt, weil das ein klares Zeichen war, dass wir nicht in der Chance sind, ein Spiel in der Zweiten Liga zu gewinnen, wenn wir so auftreten. Da muss sich jeder selbst hinterfragen, hat sich wohl auch hinterfragt in der Pause. Ich selber auch. Nicht nur wegen Paderborn, sondern auch in den Spielen davor. Aber jetzt müssen wir in die Zukunft blicken, positiv denken und schauen, dass wir mit dem Spiel alles besser machen, was wir da haben vermissen lassen.
Frage: Es gab ja auch relativ viel Kritik an Dir. Tropft das an Dir ab?
Marcel Heller: Na ja, Kritik gehört dazu, ganz klar. Da gibt es auch ganz andere Beispiele, bei denen es Kritik hagelt. Das muss man ausblenden. Ich versuche, hart zu trainieren und in den Spielen meine Stärken umzusetzen. Immer klappt das nicht. Aber extra macht man das ja auch nicht. Wenn Kritik da ist, soll sie geäußert werden. Ich versuche dann, meine Sache besser zu machen, immer wieder Gas zu geben. In der Rückrunde werde ich versuchen, wieder das eine oder andere Tor oder die Vorarbeit zu machen, um der Mannschaft zu helfen, und auch der Mannschaft nach hinten zu helfen.
Frage: Hast Du Dir vorgenommen, etwas speziell anders zu machen?
Marcel Heller: Ich glaube, ich habe auch schon nachgewiesen, dass ich es besser kann. Man hat halt so Phasen, in denen es nicht so funktioniert. Da muss mann dann weiter hart arbeiten. Ich habe in der Pause, in den ersten Trainingstagen viel gemacht und viel gearbeitet. Ich fühle mich sehr gut. Etwas Spezielles nehme ich mir nicht vor. Ich will der Mannschaft helfen, will erfolgreich sein, mit der Mannschaft Erfolge feiern. Das steht bei mir im Vordergrund.
Frage: Gegen Wehen habt Ihr im zweiten Durchgang mit zwei Stürmern gespielt. Wäre das nicht auch mal eine taktische Variante?
Marcel Heller: Wir müssen generell die Box gut besetzen. Je mehr Anspielstationen Du in der Box hast, umso besser ist das für den Außenspieler. Man kriegt immer sehr viel Kritik, wenn die Bälle nicht so gut in die Mitte kommen. Aber manchmal ist es auch nicht so leicht für einen Außenspieler, wenn da nur ein Mitspieler gegen drei oder vier Gegner steht. Wenn wir mit drei oder vier Spielern in die Box gehen, ist die Chance größer, Tore zu erzielen. Das müssen wir in der Rückrunde besser umsetzen. Denn das war in der Hinrunde nicht ganz so gut. Da nehme ich mich nicht aus. Wir haben in den ersten Tagen daran gearbeitet, werden es noch weiter tun und zusehen, dass wir in der Rückrunde viel torgefährlicher werden als in der Hinrunde.
Bildquellen
- D98-FCI-06: Arthur Schönbein