Bei den Lilien sieht man Spekulationen über ein Interesse des Hamburger SV an Trainer Dimitrios Grammozis gelassen. „Ich mache mir da im Moment überhaupt keine Sorgen“, sagte Präsident Rüdiger Fritsch am Montag. „Wir haben derzeit überhaupt keine Anzeichen», dass da irgendetwas dran sein könnte.“
Der „Kicker“ hatte zuletzt mehrfach berichtet, dass der frühere HSV-Profi Grammozis auf einer Kandidatenliste von Hamburgs Sportvorstand Ralf Becker stehe. Dazu erklärte Fritsch: „Was ich für Namen lese, wenn wir einen Trainer suchen – die sind noch nicht mal auf einer Longlist mit 20 Namen oder mehr.“
Er, der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann und das Trainerteam hätten sich am Montagmorgen für die nächsten drei Wochen in den Urlaub verabschiedet. Die Planungen in Darmstadt würden mit dem Trainer vorangetrieben. Er habe auch keinen offiziellen Termin mit Grammozis in den kommenden Wochen.
Vorsichtig seit den Erfahrungen mit dem Schuster-Abgang
„Aber nach den seinerzeit unglücklichen Umständen mit Dirk Schuster bin ich natürlich vorsichtig“, sagte er in Anspielung auf den Abgang des Trainers im Sommer 2016. „Was weiß ich, vielleicht ruft nächste Woche Real Madrid an.“ Derzeit gebe es aber keine Hinweise, dass der Trainer den Verein verlassen könnte.
Grammozis selbst hatte nach Aufkommen der Spekulationen erklärt, er wolle solche Berichte grundsätzlich nicht kommentieren.
Fritsch hofft auf steigende Transfereinnahmen
Mit einem großen personellen Umbruch im Kader rechnet Fritsch nicht. Man werde das Augenmerk vornehmlich „auf hungrige, willige und wahrscheinlich, was das Alter angeht, junge Spieler richten“, sagte er.
„Grundsätzlich ist ein Verein wie Darmstadt 98 mittelfristig auf Transfererlöse angewiesen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten“, sagte Fritsch weiter. „Wir werden als Zweitligist auf Dauer keine Spieler halten können, die interessant sind für große Vereine.“
In den vergangenen Jahren habe der Verein wenig Transfereinnahmen gehabt. Die Kunst sei, sich mit diesem Geld weiterzuentwickeln. „Vom Grundsatz müssen wir Spieler engagieren, besser machen, hervorbringen, die für den Transfermarkt interessant sind.“
Derzeit stehen laut Fritsch keine konkreten Abgänge zur Debatte
Im Moment stünden keine weiteren Abgänge konkret zur Debatte. Aber das könne sich bis zum Ende des Transferfensters Ende August noch ändern. Angesprochen auf Keeper Daniel Heuer Fernandes sagte Fritsch, sportlich sei das einer der besten Keeper der Liga. Aber losgelöst vom Namen des Keepers: Wenn der Verein nicht regelmäßig Transfererlöse erziele, werde er Schwierigkeiten bekommen.
Letztlich sei es auch immer eine sportliche Entscheidung, ob man einen Spieler ziehen lasse. Man brauche gewisse personelle Alternativen. Solche Fragen müsste man immer von Fall zu Fall entscheiden.
(Aktualisierte Version mit Aussagen zu Transfereinnahmen)
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