Auf dem Platz steht er für großen Kampf und Einsatz, bei seinem Hobby zeigt Patrick Herrmann dagegen Finger- und Taktgefühl. Der 31 Jahre Abwehrspieler ist begeisterter Klavierspieler.
Im Winter kam er von Holstein Kiel zu den Lilien, hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt, obwohl Frau und die beiden Töchter im Norden geblieben sind. „Ich fühle mich mittlerweile wohl hier“, sagt Herrmann. „Ich weiß, wo die eine oder andere Ecke ist oder das nette Café. Und auch mit den Teamkameraden kann man viel machen.“
Ein Klavier steht bei seiner Familie, ein weiteres hat er sich inzwischen in Darmstadt zugelegt. „Das ist eine nette Abwechslung, wenn mal keiner Zeit hat. Wenn man sich nicht nur vor den Fernseher setzt, sondern auch etwas anderes machen kann“, sagt er.
Selbst anpacken musste Herrmann beim Klavier nicht. „Das habe ich mir liefern lassen“, sagt er. „Ich musste gar nichts machen.“ Aber es hätte im Zweifelsfall bestimmt auch ein paar kräftige Jungs aus der Mannschaft gegeben, die mit angepackt hätten.
„Jedem etwas zeigen zu müssen – das muss man ja auch nicht“
Großes Aufheben macht er um sein Klavierspiel nicht. „Klar, wenn mal eins rumsteht, setzte ich mich schon da hin“, sagt er. „Aber jedem etwas zeigen zu müssen – das muss man ja auch nicht“, fügt er bescheiden an.
Größere Auftritte vor der Mannschaft habe es bislang nicht gegeben. Im Hotel im Trainingslager in Österreich habe es ohnehin kein Klavier gegeben. Und sollten sich die Mitspieler dann bei entsprechender Gelegenheit mal die Lilien-Hymne „Die Sonne scheint“ von ihm wünschen, würde ihn das womöglich noch auf dem falschen Fuß erwischen. „Das muss ich noch üben“, sagt Herrmann lachend.
Torschütze Herrmann: „Die Mannschaftsleistung steht immer im Vordergrund“
Am Samstag (15 Uhr/Merck-Stadion am Böllenfalltor) steht das letzte Testspiel gegen Vitesse Arnheim an. In den beiden vorangegangenen Partien gegen Feyenoord Rotterdam (1:2) und Werder Bremen (1:1) habe die Mannschaft das umgesetzt, was im Trainingslager geübt wurde. „Wir haben gute Ansätze gezeigt“, sagt Herrmann. „Wo wir vielleicht noch eine Schippe nachlegen können, ist die Effektivität vor dem Tor. Aber wir sind auf einem guten Weg.“
Dass er selbst gegen Bremen einen Treffer erzielt habe, sei ihm nicht so wichtig. „Die Mannschaftsleistung steht immer im Vordergrund“, sagt er bescheiden. „Ob ich jetzt das Tor mache oder Serdar (Dursun) alle macht, ist mir auch egal.“
Bildquellen
- SVW-D98-Test-2019-2010-11: Arthur Schönbein
- 37-Herrmann-Patrick: Arthur Schönbein