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Das Signal war deutlich: Seit dieser Saison dürfen Trainer für den Kader am Spieltag 20 Spieler nominieren. Lilien-Coach Dimitrios Grammozis begnügte sich in der Partie gegen Dynamo Dresden trotz mehrerer Verletzten mit 18 Spielern, obwohl er weitere Akteure zur Verfügung gehabt hätte. Doch für Wilson Kamavuaka, Julian von Haacke und Leon Müller hat er keine Verwendung mehr.

Bis kommenden Montag (2. September) ist das Sommertransferfenster noch geöffnet. Finden die Spieler bis dahin keinen neuen Verein, müssen sie bis zur Winterpause warten, ehe sie wieder wechseln können. Keine gute Aussicht, wenn man davon ausgeht, dass vermutlich allen daran gelegen ist, Fußball zu spielen und nicht nur zu trainieren – wenn überhaupt.

Zwei „Altlasten“ und ein Nachwuchsspieler

Es sind drei verschiedene Spielertypen in unterschiedlichen Stadien ihrer Karriere. Der älteste ist mit 29 Jahren Kamavuaka, in Düren geborener Sohn kongolesischer Eltern, der schon für zahlreiche Vereine im In- und Ausland gespielt hat. Er kam in der Winterpause 2016/17 zu den Lilien, wurde in der Bundesliga und auch in der Zweiten Liga vornehmlich im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Unter Trainer Torsten Frings zählte er zum erweiterten Stamm. Bei dessen Nachfolger Dirk Schuster kam er noch sporadisch zum Einsatz.

Unter Grammozis spielte er so gut wie keine Rolle mehr. Der Kurzeinsatz zum Ende der vergangene Saison sah wie ein Abschiedsgeschenk aus. In der Sommerpause gab es Spekulationen über einen Wechsel zum österreichischen Erstligisten SKN St. Pölten. Doch Kamavuaka ist weiter in Darmstadt.

Wo ist von Haacke?

Auch von Haacke ist eine „Altlast“ aus der Frings-Zeit. Der offensive Mittelfeldspieler stammt aus dem Nachwuchs von Werder Bremen. Dort spielte er in der Zweiten Mannschaft unter Frings. Nach einem Jahr als Stammspieler beim niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen wechselte er nach dem Bundesliga-Abstieg ans Böllenfalltor. Unter Frings stand er regelmäßig im Kader. Doch nachdem Schuster übernommen hatte, war er komplett außen vor.

Vergangene Saison wurde er an den SV Meppen ausgeliehen. Für den Drittligisten bestritt er 18 Spiele (2 Tore). Doch dann warfen ihn mehrere schwere Verletzungen zurück. Während Kamavuaka und Müller regelmäßig mit der Mannschaft trainieren, ist der 25-Jährige dort nicht zu sehen. Er sei noch nicht so richtig fit, heißt es auf Nachfrage.

Leon Müller, SV Darmstadt 98

Leon Müller (rechts) im Testspiel gegen Werder Bremen.

Leihe bei Müller wahrscheinlich

Und dann ist da noch Youngster Müller. Im vergangenen Winter wurde er aus der Jugend hochgezogen und mit einem Profivertrag ausgestattet. Doch nur einmal stand er im Kader, blieb beim ersten Spiel nach der Winterpause gegen den FC St. Pauli ohne Einsatz. Müller ist offenbar der nächste Spieler aus dem Lilien-Nachwuchs, für die der Sprung in die erste Mannschaft trotz Nachwuchsleistungszentrum (MLZ) zu groß ist.

Verletzungen, Abitur, das niedrige Wettkampfniveau bei der A-Jugend, die nicht erstklassig spielt, dazu der Abstiegskampf der Profis – all das verhinderte, dass der inzwischen 19-Jährige näher an die Erste Mannschaft herangeführt werden konnte. Auch bei Müller wird der Markt sondiert. Doch anders als bei Kamavuaka oder von Haacke, die der Verein gerne von der Gehaltsliste hätte, deutet bei Müller vieles auf eine Ausleihe.

Müllers Vertrag läuft bis 2022 – und er ist inzwischen einer von vier Local-Playern, also Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, die jeder Verein unter Vertrag haben muss. Mit einer Ausleihe würde er weiter als Local Player zählen – so wie noch immer Silas Zehnder. Der wurde am letzten Spieltag der Saison 2016/17 jüngster Bundesliga-Spieler der Lilien-Geschichte. Inzwischen ist er in der zweiten Saison hintereinander Leihspieler bei Viertligist Viktoria Aschaffenburg.

 

 

Bildquellen

  • SVW-D98-Test-2019-2010-22: Arthur Schönbein
  • Wir-sind-die-heiner-02-blog: Arthur Schönbein
  • Müller-vonhaacke-kamavuaka: Arthur Schönbein

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