Julian von Haacke ist weg, mehrere Verletzte kehren zurück und vielleicht kommt ja sogar noch ein neuer Spieler – die Lilien vor dem Spiel beim SV Sandhausen.
Fans
Bei der Partie beim SV Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr) rechnet der SV Darmstadt 98 mit der Unterstützung von bis zu 3000 Fans. Verkauft wurden bis Donnerstag 2100 Tickets. Für alle, die kurzentschlossen noch die knapp 70 Kilometer nach Sandhausen erwägen: Es gebe noch ausreichend Karten an der Tageskasse, sagte Vereinssprecher Jan Bergholz. „Ich freue mich, dass so viele Fans mitkommen“, sagte Trainer Dimitrios Grammozis. Das habe etwas von einem gefühlten Heimspiel. Diese Unterstützung habe sich die Mannschaft verdient, weil im Spiel gegen Dresden zwar nicht alles gelungen sei, sie aber bis zum letzten alles gegeben habe.
Gegner
„Wir haben nach dem Dresden-Spiel nochmals einen Schritt nach vorne getan“, sagte Grammozis. Sandhausen sei eine große Herausforderung, die Mannschaft sei sehr gut aus den Startlöchern gekommen und man erkenne eine klare Handschrift. „Wir werden uns auf einen Gegner einstellen müssen, der sehr engagiert, sehr couragiert zur Sache geht – vor allem zu Hause, um Ballverluste oder lange Pässe zu erzwingen“, sagte er. Aber Sandhausen habe auch Schwächen, die man am Freitag für sich nutzen wolle.
Form und Trend
Sandhausen kommt mit dem Rückenwind von drei Siegen hintereinander, die Lilien sind zwei Spiele ohne Sieg und eigenen Treffer. Trotzdem hat Grammozis nicht das Gefühl, dass sich die Tendenz für sein Team zum Schlechten entwickelt. „Eher das Gegenteil“, sagt der Coach. „Wenn wir gegen Dresden wieder eine Klatsche bekommen hätten, dann hätten wir uns vielleicht Gedanken machen müssen. So habe ich eine sehr stabile Mannschaft von uns gesehen, die gegen den Ball ein gutes Spiel gemacht hat“, befand Grammozis. „Wir wissen aber auch, dass wir mit dem Ball nicht unser bestes Spiel gemacht haben. Da haben wir versucht, mit den Jungs in dieser Woche einiges herauszuarbeiten. Wir wollen mit dem Ball wieder mehr Chancen kreieren.“ Viele mögliche Chancen seien gegen Dresden verpufft, weil die Pässe im Umschaltspiel nicht angekommen seien.
Das gelichtete Lazarett mit Honsi, Hermi und Co
Mathias Honsak, Erich Berko und Patrick Herrmann haben nach ihren Verletzungen wieder voll trainiert und sind laut Grammozis eine Option für die Mannschaft. „Sie haben gezeigt, dass sie Spieler sind, die uns weiterhelfen. Von daher bin ich sehr glücklich, dass wir die Jungs wieder zur Verfügung haben.“ Leon Müller sei zuletzt wegen muskulärer Probleme aus dem Training genommen worden, dazu fehlen weiter Braydon Manu (Kapselverletzung), Felix Platte (Muskelbündelriss) und Keeper Marcel Schuhen (Armbruch). Die Aufstellung für Freitag habe er „schon sehr weit im Kopf“. Aber verraten wollte er sie natürlich nicht.
Mögliche Neuverpflichtungen
Carsten Wehlmann telefonierte am Donnerstag eifrig auf dem Vereinsgelände. Ob er dabei versuchte, neue Spieler ans Böllenfalltor zu lotsten, blieb aber offen. „Das weiß ich nicht. Damit ich Carsten ans Telefon bekomme, dauert es 25 Stunden, weil bei ihm dauerbesetzt ist“, sagte Grammozis grinsend. „Um die letzten Tage der Transferperiode kann in viele Richtungen etwas passieren.“ Grundsätzlich ist Grammozis mit dem Kader zufrieden. Aber natürlich beobachte man den Markt. „Wenn etwas passieren sollte, werden wir es relativ schnell vermelden.“
Von Haacke ist weg, Kamavuaka und Müller (noch?) nicht
Der Vertrag mit Julian von Haacke wurde am Donnerstag aufgelöst. Über die Zukunft von Müller und Wilson Kamavuaka (Lilienblog berichtete), wollte sich Grammozis nicht äußern. „Wir haben klar mit den Jungs kommuniziert. Jeder weiß um seinen Stand. Von daher muss man abwarten.“ Bisher sei noch keiner der Spieler an die sportliche Leistung herangetreten.
Edelreservist Tobias Kempe
Mittelfeldspieler Tobias Kempe war in den letzten beiden Jahren eine der Stützen des Teams. Diese Saison reichte es nur für ein paar Kurzeinsätze. Trotzdem lobte ihn der Trainer. „Tobi haut sich immer rein, er gibt trotz der Situation immer Gas“, sagte Grammozis. Sicher sei da wie bei jedem Spieler, der nicht so häufig spiele, eine gewisse Unzufriedenheit da. „Aber das spiegelt sich nicht auf dem Spielfeld wieder.“ Was seine sportliche Situation angehe, wisse Kempe Bescheid. „Er muss sich wie jeder andere Spieler gedulden und auf seine Chance warten. Wann die kommen wird, kann ich nicht sagen.“
Bildquellen
- SVD-SGD: Arthur Schönbein
- SVD-SGD: Arthur Schönbein
- Wir-sind-die-heiner-02-blog: Arthur Schönbein
- FCH-D98-2018-19-004: Arthur Schönbein