Dario Dumic geht es gut, aber Deutsch sprechen will er an diesem Tag nicht. Er habe schon bei den vorangegangenen drei Medienrunden Deutsch gesprochen. An diesem Tag gebe es die Antworten nur auf Englisch, sagt der gebürtige Bosnier, der in Dänemark aufgewachsen ist. „Aber ihr könnt mich ja auf Deutsch fragen“, fügt der 27 Jahre alte Innenverteidiger grinsend an.
Das freie Wochenende in der Länderspielpause habe gut getan, erzählt der Leihspieler vom niederländischen Erstligisten FC Utrecht. Er habe Akkus wieder aufladen können. Jetzt gelte es, sich auf das Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli (Samstag, 13 Uhr) vorzubereiten.
Bereits zwei Saisontreffer
An den Gegner hat er gute Erinnerungen. „Ich habe da letztes Jahr mit Dresden gespielt. Das Spiel ging 1:1 aus, es war eine tolle Atmosphäre, und ich habe die Vorlage zum Tor gegeben“, sagt er. Auf ein 1:1 beim Tabellenfünften spekuliert er diesmal nicht. „Ich gehe in jedes Spiel, um zu gewinnen“, sagt er. „Aber natürlich kommt es auf den Spielverlauf an. Manchmal kann ein 1:1 auch gut sein.“
Vielleicht gelingt ihm dann nach seinen Toren gegen Nürnberg und Karlsruhe auch sein dritter Saisontreffer. Schon jetzt mit zwei Treffern hat der 1,93 Meter große Verteidiger seine Torquote von Dresden aus der vergangenen Saison um 100 Prozent übertroffen. Eine bestimmte Marke habe er sich aber nicht gesetzt. Und anders als einst unter Trainer Dirk Schuster gibt es auch keine Wetten mit den Abwehrspielern über eine bestimmte Zahl von Toren. „Ich will treffen. Es ist der Job von großen Verteidigern, gerade bei Ecken und Freistößen torgefährlich zu sein.“
„Ich weiß, dass Ihr in Deutschland Zahlen gerne mögt“
Zuversicht, dass es gegen St. Pauli nach sieben sieglosen Spielen endlich mit dem ersehnten Dreier klappt, gibt ihm vor allem seine Einschätzung: „Wir haben mehr Punkte verdient.“ Gegen Nürnberg hätte die Mannschaft drei Punkte holen müssen, ebenso gegen Karlsruhe.
„Guckt Euch doch die Daten an! Ich weiß, dass Ihr in Deutschland Zahlen gerne mögt“, sagt er. Der Wert von Spieldaten werde in anderen Ländern nicht so hoch eingeschätzt, zum Beispiel in den Niederlanden. Da sei eben jedes Land anders. Jedoch: „Mit den Daten aus dem Karlsruhe-Spiel gewinnst Du neun von zehn Spielen. Und einmal spielst Du eben Unentschieden.“
Aber wenn die Mannschaft so weitermache, sei er optimistisch. „Wir müssen nur einmal wieder gewinnen, um wieder zu spüren, wie sich ein Sieg anfühlt. Dann wird es wieder vorwärts gehen.“
Bildquellen
- SVD-SGD: Arthur Schönbein
- 35-Dumić-Dario: Arthur Schönbein