Begonnen haben beide bei der TuS Asbach im Westerwald. Frederik „Freddy“ Buballa (27) arbeitet heute bei den Lilien im Marketing. Sein zwei Jahre älterer Bruder Daniel ist derzeit Kapitän beim kommenden Gegner FC St. Pauli. Vor dem Duell mit dem Kiez-Club (Samstag, 13 Uhr) sprach Freddy über Talent, Willen und warum er nicht so gerne bei Spielen gegen St. Pauli dabei ist.
Freddy, hast Du im Verein eigentlich mal mit Deinem Bruder in einer Mannschaft gespielt?
Frederik Buballa: Eigentlich nicht. Er war in der Jugend immer eine Altersklasse über mir. Vielleicht waren es ein oder zwei Spiele für unseren Heimatverein TuS Asbach, wo wir beide sehr verankert sind. Ich habe da noch immer eine Spielgenehmigung. Und wenn Daniel da ist, guckt er auch immer mal vorbei.
Daniel hat nicht die typische Fußballerkarriere mit Nachwuchsleistungszentrum gemacht. Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass er Profi geworden ist?
Frederik Buballa: Das hängt vor allem mit seinem Willen zusammen. Daniel hat immer die Extreme geliebt, wollte hoch hinaus und war in der Lage, dem vieles unterzuordnen. Er konnte mit seiner Athletik und seiner Fitness punkten. Und er hat auch Glück gehabt, dass er an die richtigen Leute geraten ist – seien es Berater oder Trainer wie Stefan Krämer, Stefan Ruthenbeck oder Ralph Hasenhüttl. Daniel hatte eigentlich nie das Ziel, Profifußballer zu werden. Aber es hat sich bei ihm entwickelt, und es ging immer weiter nach oben.
Kürzlich hat er ja sogar den Kilimandscharo bestiegen …
Frederik Buballa: Da zeigt sich auch, wieso der eine von uns Profifußballer geworden ist und der andere in der Kreisliga spielt (lacht). Ich habe im Sommer eine Alpenüberquerung gemacht. Alles ist bei mir immer eine Nummer kleiner.
Wer hat denn mehr Talent?
Frederik Buballa: Das wurde ich schon öfter gefragt. Ich würde gar nicht unbedingt behaupten, dass Daniel so viel mehr fußballerisches Talent hatte. Aber er hat einfach mehr draus gemacht, weil er mit dem Willen und der Einstellung gepunktet hat. Er sagt selbst, dass das, was er erreicht hat, nicht mit gottgegebenem Talent zu tun hat, sondern dass er sich das erarbeitet hat.
Und jetzt ist er Kapitän bei St. Pauli …
Frederik Buballa: Ich hätte das auch nicht unbedingt erwartet. Eigentlich ist er ja auch nur Vize-Kapitän. Aber weil Christopher Avevor verletzt ist, ist er aufgerückt. Und mit seiner Einstellung und seiner Sozialkompetenz ist er sicher auch ein Vorbild für jüngere Spieler.
Fährst Du mit nach St. Pauli?
Frederik Buballa: Nein, ich bin im Urlaub. Das ist zugegeben auch kein einfaches Spiel für mich. Da schlagen schon zwei Herzen in meiner Brust. Wenn man hier arbeitet, fiebert man für den Verein. Aber wenn man seinen Bruder unten auf dem Platz herumlaufen sieht, kann man den auch nicht verlieren sehen.
Hast Du für das Rückspiel auch schon Urlaub geplant?
Frederik Buballa: Nee, das geht nicht. Wenn wir Heimspiele haben, muss ich arbeiten. Da komme ich nicht drum herum (lacht). Ist aber nicht so schlimm. Da kommt dann wahrscheinlich der eine oder andere aus der Familie vorbei, um die Gelegenheit zu nutzen und sich das Spiel anzusehen.
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- Frederik Buballa, SV Darmstadt 98: Stephan Köhnlein/Lilienblog