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Grammozis und sein Pokal-Trauma

Dimitrios Grammozis, SV Darmstadt 98

Dimitrios Grammozis, SV Darmstadt 98

Lilien-Coach Dimitrios Grammozis hat ein zwiespältiges Verhältnis zum DFB-Pokal. Auf der einen Seite hat der Wettbewerb auch für ihn jenen ganz besonderen Reiz. Auf der anderen Seite machte er im Pokal eine der bittersten Erfahrungen seiner Laufbahn als Spieler.

Es war die Saison 2002/03, Grammozis spielte mit dem 1. FC Kaiserslautern im Halbfinale gegen Werder Bremen. Die Lauterer gewannen zwar mit 3:0, doch Grammozis flog nach einer guten Stunde mit Rot vom Platz und musste im Finale zusehen. „Das hat mir sehr weh getan. Das war eines der dunklen Kapitel in meiner Karriere“, sagt er heute.

Finale in Berlin? Grammozis denkt an Karlsruhe, der Verein weiter

Trotzdem habe er die Atmosphäre in Berlin damals auch als Zuschauer sehr genossen: „Ich weiß wie schön es ist, so weit wie möglich im Pokal zu kommen.“ Ob er Nachholbedarf für ein Pokal-Finale habe? „Ich hätte nichts dagegen, wenn ich so weit kommen würde mit der Truppe“, sagt er lachend. „Aber das ist noch soweit weg. Wir wollen uns auf das Spiel morgen fokussieren.“

Der Verein denkt vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC (Dienstag, 20.45 Uhr) allerdings schon weiter: Jeder Inhaber einer Eintrittskarte für den Heimbereich des Spiels gegen den KSC erhält ein – noch sehr hypothetisches – Vorkaufsrecht für ein Finalticket in Berlin.

Darauf angesprochen wird Grammozis fast schon philosophisch und nutzt ein Gleichnis: „Als Griechenland Europameister geworden ist, gab es am Anfang eine Quote bei der man, glaube ich, mit einem Einsatz von 10 Euro am Ende 100 000 Euro rausbekommen hätte. Da haben ganz wenige auf Griechenland gesetzt. Dann war Griechenland Europameister. Und ein paar Leute waren glücklich, dass sie viel Geld verdient hatten.“ Seine Fazit: „Im Fußball kann man nichts ausschließen!“

Noch Tickets erhältlich – Mannschaft trainiert Elfmeterschießen

Auf jeden Fall sei das Flutlichtspiel gegen den KSC „ein absolutes Highlight“, sagt er. Nur leider ziehen die Zuschauer bislang noch nicht so richtig mit. Für alle Stadionbereiche – einschließlich der Gegengerade – gab es einen Tag vor dem Spiel noch Tickets. „Ich hoffe, dass der eine oder andere Fan noch kommt und uns unterstützt“, sagt Grammozis. „Es hat sich auch in den letzten Heimspielen wieder gezeigt wie wichtig diese Unterstützung ist. Deswegen würde ich mich freuen, wenn die Hütte morgen voll ist.“

Und das Ergebnis? Beide Teams haben in der Liga bislang fünfmal Unentschieden gespielt, auch beim 1:1 in der Liga beim Aufeinandertreffen Anfang Oktober. Muss man sich also auf Verlängerung und Elfmeterschießen vorbereiten? „Laut Statistik müssen wir das“, sagt Grammozis lachend. „Wir werden auf jeden Fall auch Elfmeterschießen trainieren. Das muss in solchen Spielen eingeplant werden.“

Bildquellen

  • DSC-D98-2018-19-002: Arthur Schönbein
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