Anders als sein Trainer Dimitrios Grammozis hat Patrick Herrmann schon mehrfach gegen den nächsten Gegner SV Wehen Wiesbaden gespielt. Mit Wehens derzeitigem Toptorjäger Manuel Schäffler stand er sogar schon gemeinsam in einer Mannschaft, wie er in der Medienrunde am Mittwoch verriet.
Patrick, warst Du eigentlich schon mal bei Wehen Wiesbaden im Stadion?
Patrick Herrmann: Ja, des Öfteren schon. Ein paar Spiele habe ich dort mit Kiel bestritten in der 3. Liga. Da waren auch viele Abendspiele dabei.
Und hast Du gewonnen?
Patrick Herrmann: Mal so, mal so (lacht). Die Spiele waren meistens ziemlich knapp, da war nie ein klares Ergebnis dabei.
Auch wenn Wehen mit 13 Punkten Vorletzter ist – so klar wird es am Sonntag wohl auch nicht? Oder was erwartest Du?
Patrick Herrmann: In der Liga darf man generell niemanden unterschätzen, egal ob man auf Platz 1 oder Platz 18 steht. Gegen Bielefeld haben wir ein gutes Spiel gemacht, uns aber nicht belohnt. Jetzt geht es nach Wiesbaden, die zuletzt gewonnen haben. Das wird auch kein leichter Gegner.
„Nicht nur daran denken, wie wir den Schäffler verteidigen“
Manuel Schäffler hat schon 11 Tore für Wehen Wiesbaden geschossen. Das ist für einen Abstiegskandidaten eine enorme Zahl. Seid Ihr da besonders gewarnt?
Patrick Herrmann: Ich habe mit Manuel Schäffler ja zwei Jahre in Kiel zusammengespielt. Deswegen kenne ich seine Qualitäten vor dem Tor. Er hat Wiesbaden ja mehr oder weniger nach oben geschossen. Von daher müssen wir aufpassen. Er hat auf jeden Fall einen Torriecher. Manchmal nimmt er sich ein bisschen aus dem Spiel. Aber dann setzt er wieder richtig an, dass er zum richtigen Zeitpunkt vor dem Tor steht und den Ball auf den Fuß bekommt. Natürlich weiß man um seine Qualitäten. Aber er braucht auch zehn andere Spieler, die ihn gut in Szene setzen.
Worauf müsst Ihr besonders achten gegen Wehen Wiesbaden? (Die Tür geht auf, Trainer Grammozis guckt kurz herein, grinst und schließt die Tür wieder). So jetzt Vorsicht, was Du sagst!
Patrick Herrmann: (lacht) Wir wissen natürlich um Wiesbadens Stärken. Aber wir wollen natürlich auch unseren Fußball spielen und nicht nur daran denken, wie wir den Schäffler verteidigen können. Man muss auch das Große und Ganze sehen. Wenn er nicht mit Flanken bedient wird, dann hat es auch ein Schäffler schwer, Tore zu schießen.
Hast Du noch Kontakt mit Schäffler?
Patrick Herrmann: Ab und an, eher flüchtig. Es ist nicht so, dass man sich einmal im Monat anruft.
In den letzten Spielen habt Ihr – außer gegen Hannover – immer zwei individuelle Fehler gehabt, die zu Toren geführt haben. Woran lag das?
Patrick Herrmann: Was soll es da für eine Erklärung geben? Jeder von uns hat seine Qualitäten. Aber wir sind immer noch Mensch. Keiner macht absichtlich Fehler. Trotzdem ist uns bewusst, dass wir die Fehler abschalten müssen. Daran müssen wir arbeiten.
„Ich finde es Quatsch, in die Ferne zu gucken“
Nach Wiesbaden kommen noch der VfB Stuttgart und der Hamburger SV ans Böllenfalltor. Was habt Ihr Euch für die Spiele vorgenommen?
Patrick Herrmann: Erstmal wollen wir gegen Wiesbaden gewinnen. Ich persönlich denke nie weiter als bis zum nächsten Spiel. Aber natürlich wollen wir die anderen Spiele auch gewinnen.
Aber gibt es nicht auch irgendein Fernziel über das nächste Spiel hinaus?
Patrick Herrmann: Nee, das ist vielleicht was, was sich Fans ausmalen, wie man Punkte sammeln kann. Ich finde es Quatsch, in die Ferne zu gucken.
Aus Deiner Sicht: Ist das Spiel gegen Wehen Wiesbaden ein Derby?
Patrick Herrmann: Da bin ich vielleicht zu kurz hier im Verein, um über Derbys nachzudenken. Für mich ist Wehen eine Mannschaft, gegen die ich schon öfter gespielt habe. Und jetzt eben mal in der 2. Liga.
Bildquellen
- SVD-SSV-blog-2019-20-010: Arthur Schönbein
- H96-SVD-blog-2019–20-018: Arthur Schönbein