Es ist das letzte Pflichtspiel des Jahrzehnts für die Lilien. Vor der Partie gegen den Hamburger SV (Samstag, 13 Uhr) ging es in der Pressekonferenz mit Trainer Dimitrios Grammozis vor allem um Personalien.
Ausfälle
Mathias Wittek hat die zweite Knie-Operation überstanden. Grammozis wünschte ihm für die Reha alles Gute. „Ich hoffe, dass der Junge so schnell wie möglich auf die Beine kommt!“ Ognjen Ozegovic fällt weiter mit Adduktorenproblemen aus. Victor Pálsson muss wegen seiner Roten Karten aus dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden letztmals zuschauen.
Verstärkungen
Natürlich halte man die Augen offen nach einem Ersatz für Wittek. Grundsätzlich habe eine Neuverpflichtung nur Sinn, wenn man den Kader klar verbessern könne. Zunächst konzentriere man sich jetzt auf den HSV. „Alles weitere wird man dann danach besprechen“, sagte Grammozis.
Aufstellung
Grammozis schloss nicht aus, dass Flügelspieler Tim Skarke eine Pause erhält. Er sei sehr kaputt gewesen nach dem Spiel gegen Stuttgart. Für ihn wären Marcel Heller und Mathias Honsak mögliche Alternativen gegen den Hamburger SV.
Felix Platte
Bei dem hoch veranlagten, aber extrem verletzungsanfälligen Angreifer befindet sich Grammozis nach eigener Aussage „im Boxring mit der medizinischen Abteilung, um eine gute Mischung zu finden“. Natürlich sei man als Trainer etwas ungeduldiger. „Aber im Endeffekt geht es immer um den Jungen“, sagte der Coach. Gemeinsames Ziel: „Dass Felix Platte endlich mal gesund bleibt und zeigen kann, was er für ein außergewöhnlich guter Spieler ist.“
Braydon Manu
Der Sommerneuzugang, der verletzungsbedingt bislang kein einziges Spiel für die Lilien bestritten hat, trainiert wie Platte sei kurzem wieder voll mit der Mannschaft. „Er hat die Trainingsintensität sehr gut weggepackt und ist auf jeden Fall eine Alternative für das Spiel gegen Hamburg“, sagte der Coach.
Seung-ho Paik
Für den südkoreanischen Nationalspieler, der zuletzt müde wirkte und mehrfach ausgewechselt wurde, hatte Grammozis viele lobende Worte. „Wir dürfen nicht vergessen, unter welchen Voraussetzungen er gekommen ist“, sagte der Trainer und verwies darauf, dass der Mittelfeldspieler in Spanien wenig Spielpraxis hatte, strapaziöse Länderspielreisen absolvieren und sich umstellen musste. „Ich finde, er hat uns und der Mannschaft in der kurzen Zeit sehr viel gegeben. Er ist ein total positiver Junge, der versucht alles für die Mannschaft zu tun.“
Marcel Heller
Der schnelle Flügelspieler hat seinen Stammplatz verloren, saß gegen Stuttgart 90 Minuten lang auf der Bank. „Wir versuchen, eine gute Kommunikation zu haben, um ihm zu erklären, wie wir die Situation einschätzen“, sagte Grammozis. „Aber Marcel ist auch Profi genug, um so eine Phase zu überstehen.“ Der Trainer lobte den 34-Jährigen explizit für sein Engagement im Training. „Deswegen spielt er in unseren Planungen absolut eine Rolle – auch für das Hamburg-Spiel. Ich bin froh, dass wir Marcel haben, weil er auch vom Typ jemand ist, der die anderen Spieler mitreißt.“
Mathias Honsak
Der österreichische Angreifer kam im Sommer mit hohen Erwartungen, galt nach einer starken U21-Europameisterschaft schon als kommender Nationalspieler. Doch mehrere Verletzungen warfen ihn zurück, brachten ihn aus dem Rhythmus. „Aber ich denke, dass wir noch sehr viel Freude an ihm haben werden, weil er ein Spieler ist, der sehr viel Talent mitbringt“, sagte Grammozis. „Seine Zeit wird kommen, da bin ich zu 100 Prozent überzeugt.“
Der Gegner
Der Hamburger SV sei die gleiche Hausnummer wie der VfB Stuttgart. „Wir können uns auf ein ähnliches Spiel einstellen, in dem der Gegner klar der Favorit ist“, sagte Grammozis. Zunächst gehe es darum, stabil in der Defensive zu stehen. Man dürfe den HSV „nicht von der Leine lassen“, denn wenn die Stürmer Raum hätten, werde es für jede Mannschaft schwierig. Allerdings werde man wie gegen Stuttgart auch versuchen, Akzente im Spiel nach vorne zu setzen, vor allem mit Kontern. Deswegen brauche man gegen den Hamburger SV vor allem Geschwindigkeit in der Offensive.
Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt
Vor zehn Jahren war Grammozis noch selbst als Spieler aktiv. Zwar habe er mit seiner Spielerkarriere relativ schnell abgeschlossen. Aber einiges sei als Spieler schon einfacher gewesen: „Vor zehn Jahren konnte ich im Spiel noch mal selber einen umhauen, wenn ich sauer war“, gestand er. Jetzt müsse man schon aufpassen, was man sage. Sonst bekomme man die Gelbe Karte. Er selbst habe bislang keine Karte gesehen. „Bis jetzt war ich sehr lieb“, sagte er grinsend.
Bildquellen
- HSV-SVD-Lilienblog-2019-20-001: Arthur Schönbein
- D98-Vit-2019-20-0004: Arthur Schönbein
- HSV-SVD-Lilienblog-2019-20-004: Arthur Schönbein