Am Montag wird Abwehrspieler Mathias Wittek 31 Jahre alt. Nach seinem Kreuz- und Außenbandriss im November und zwei Operationen absolviert er derzeit weiter seine Reha. Auf den Platz möchte er im Herbst zurückkehren, wie er im Lilienblog-Interview sagt. Unabhängig davon fände er es schön, wenn die laufende Saison zu Ende gespielt würde. Lest außerdem, was er über Solidarität und Gehaltsverzicht denkt und wie er in Zeiten von Corona seinen Geburtstag feiert.
Mathias, Du hast Dich im Herbst schwer am Knie verletzt. Wie geht es Dir gerade?
Mathias Wittek: Gut. Ich mache weiter meine Reha. Da habe ich Glück, dass das Zentrum geöffnet ist. Natürlich ist dort etwas weniger Betrieb, und es wird noch mehr auf Hygiene geachtet. Aber die Ärzte und Physiotherapeuten sind zufrieden mit den Fortschritten, die ich mache. Und ich bin es auch. Es wird von Woche zu Woche besser.
Was meinst Du, wie lange Du wegen der Verletzung pausieren musst?
Mathias Wittek: Bei einem normalen Kreuzbandriss dauert die Pause meistens zwischen sechs und acht Monaten. Weil bei mir noch mehr im Knie kaputt war, wird es wohl so zwischen zehn Monaten und einem Jahr dauern. Ärzte und Physios bremsen mich immer, wenn ich zu viel mache. Die Strukturen im Knie müssen sich erst wieder richtig stabilisieren. Ich peile an, dass ich im Herbst wieder dabei bin.

Mathias Wittek, SV Darmstadt 98, hier im Testspiel gegen RW Darmstadt in der Sommervorbereitung
„Fußball ohne Fans ist doof, aber …“
Wie geht es Dir und Deiner Familie in Zeiten von Corona?
Mathias Wittek: Zu unserer Wohnung gehört auch ein Garten. Da haben wir sehr viel Glück gehabt. Für meine ältere Tochter, die vier Jahre alt ist, haben wir dort ein Trampolin aufgestellt. Mein Sohn ist zwei, meine zweite Tochter vier Monate alt. Da haben wir noch keine Diskussionen, wenn es darum geht, ob man sich mit Freunden treffen darf (lacht). Klar denkt man vor allem an Eltern und Großeltern, die stärker gefährdet sind. Da halten wir Kontakt über das Telefon. Ebenso wie ich mit meinen Mitspielern.
Auch wenn Du es natürlich nicht entscheiden kannst: Glaubst Du, dass die Saison zu Ende gespielt wird?
Mathias Wittek: Ich hoffe, dass die Saison zu Ende gespielt wird. Es ist doch sportlich noch nichts entschieden. Das wäre unbefriedigend, wenn das so offenbliebe. Notfalls sollte es Geisterspiele geben, auch wenn Fußball ohne Fans natürlich doof ist. Aber wir müssen alle Kompromisse eingehen und Abstriche machen, damit das Große und Ganze möglichst bald wieder funktioniert.
„Gehaltsverzicht wird überall ein Thema“
Im Zusammenhang mit Kompromissen wird auch ein Gehaltsverzicht bei den Profis angeregt. Wie stehst Du dazu?
Mathias Wittek: Bei mir zahlt wegen meiner Verletzung im Moment nicht der Verein, sondern die Berufsgenossenschaft und meine private Zusatzversicherung. Aber ich denke, dass ein Gehaltsverzicht überall ein Thema wird. Es sollen ja möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. Da bleibt es nicht aus, dass auch die Profis Opfer bringen müssen.
Du wirst am Montag 31 Jahre alt. Gibt es eine Feier?
Mathias Wittek: Ich habe meinen 30. Geburtstag groß gefeiert. Jetzt werde ich mit meiner Frau und den Kindern im kleinen Kreis feiern. Ich bin nicht traurig, wenn es diesmal etwas ruhiger ist.
Und was wünschst Du Dir zum Geburtstag?
Mathias Wittek: Eigentlich habe ich persönlich alles. Natürlich wünsche ich mir Gesundheit – für mein Knie und für meine Familie. Und ich hoffe, dass wir das, was wir derzeit erleben, als Gesellschaft gut in den Griff bekommen und dass das alles ein positives Ende nimmt.
Bildquellen
- D98-RWD-Test-2019-20-010: Arthur Schönbein
- 15-Wittek-Mathias: Arthur Schönbein