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Nach der Englischen Woche waren die Spieler des SV Darmstadt 98 platt. Rechtsverteidiger Matthias Bader hatte ziemlich müde Beine und war froh, dass er sitzen konnte, wie er am Samstagvormittag einräumte. Und Keeper Marcel Schuhen erklärte lachend: „Da kann ich mich nur anschließen. Meine Frau hat mich gestern Abend gefragt, was mit mir los wäre. Ich bin tot ins Bett gefallen.“

Drei Spiele in sechs Tagen, daraus sieben Punkte. „Am Tag danach bin ich zufrieden mit den sieben Punkten. Aber gestern sah das noch etwas anders aus“, sagte Bader. Gegen die SpVgg Greuther Fürth hatten die Lilien im Freitagabendspiel kurz vor Schluss noch den Ausgleich zum 1:1 gefangen.

Mathias Bader, SV Darmstadt 98 - SpVgg Greuther Fuerth

Müde, aber letztlich zufrieden – Matthias Bader, SV Darmstadt 98 Foto: Florian Ulrich/Jan Huebner/Pool

„Mit dem 2:0 hätten wir sie wahrscheinlich auch gekillt“

Dabei hatte die Mannschaft nach dem 1:0 durch Fabian Schnellhardt in der 56. Minute genug Möglichkeiten, „um den Deckel drauf zu machen“, wie Bader sagt. „Mit dem 2:0 hätten wir die wahrscheinlich auch gekillt“, mutmaßte der Winterneuzugang vom 1. FC Köln. „Spielerisch war es eine ausgeglichene Partie. Aber ich fand, wir hatten die besseren Chancen, gerade nach dem 1:0.“

Die größte Chance hatte Felix Platte, der einen Foulelfmeter nur an den Innenpfosten setzte und sich dafür bei den Lilien-Fans am Samstag via Twitter entschuldigte. Von Fans, Mitspielern und Trainer gab es danach viel Aufmunterung für den Pechvogel. Bader hatte das unter der Woche selbst erlebt, als er gegen Aue selbst folgenschwer gepatzt hatte. „Jeder kämpft für den anderen. Dieser Teamspirit zeichnet uns aus“, betonte er.

„Dann hätte jeder gesagt: Klasse gewechselt, Trainer!“

Dass Grammozis unmittelbar nach dem 1:0 nach nicht einmal einer Stunde drei neue Spieler brachte und dafür den Torschützen Schnellhardt und Vorbereiter Mathias Honsak vom Platz nahm, war für Bader nachvollziehbar. Honsak und Schnellhardt hätten beide in den zwei Spielen davor in der Startformation gestanden und mindestens 60 Minuten gespielt. „Man hat gemerkt, dass die auch viele Körner liegengelassen haben“, sagte er. „Die, die reingekommen sind, haben es ja nicht unbedingt schlechter gemacht.“

„Im Nachhinein ist man bei so einer Sache vielleicht immer schlauer“, sagte Schuhen. „Aber in den beiden Spielen davor, war das genau der Faktor, dass wir der Spiele gewonnen haben: Dass der Trainer frische Leute gebracht hat.“ Und auch gegen Fürth habe ja der eingewechselte Braydon Manu mit seinem Pass auf den ebenfalls eingewechselten Seung-ho Paik den Elfmeter vorbereitet. „Wenn wir da das 2:0 gemacht hätten, hätte jeder gesagt: Klasse gewechselt, Trainer!“

Am Ende sei es auch ein Kraftproblem gewesen, dass man den Sieg nicht über die Zeit habe retten können, räumte Schuhen ein. Fürth habe in der Woche ein Spiel weniger gehabt und den Lilien alles abverlangt, was man aber erst in der Schlussphase gemerkt habe. „Am Ende hatten wir einfach nicht mehr den Saft im Tank, um da noch mal wirklich für Entlastung zu sorgen.“

Aufstieg des SV Darmstadt 98? Möglicherweise!

Trotz der verpassten Chance, näher an die Aufstiegsplätze zu rücken, gaben sich Schuhen und Bader kämpferisch. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein ehrgeiziger Kerl bin. Natürlich war es unser Ziel, weiter Druck auf die oberen Drei auszuüben, speziell auf Hamburg und Stuttgart“, sagte Schuhen. „Aber lassen wir die anderen erstmal spielen, und dann gucken wir, wie die Situation aussieht.“

Natürlich sehe die Mannschaft, dass sie möglicherweise noch ins Aufstiegsrennen eingreifen könne, sagte Bader. „Die Betonung liegt auf möglicherweise. Es geht immer alles sehr schnell. Nach dem Spiel gegen Karlsruhe hieß es noch, wir müssen aufpassen, dass wir nicht wieder unten reinrutschen. Und jetzt spielen wir um den Aufstieg. Wir schauen von Woche zu Woche. Bis jetzt haben wir eine überragende Rückrunde gespielt. Und das wollen wir jetzt bis zum Saisonende fortsetzen.“

Bildquellen

  • Fussball 2. Bundesliga, SV Darmstadt 98 – SpVgg Greuther Fuerth: Foto: Florian Ulrich/Jan Huebner/Pool
  • Fussball 2. Bundesliga, SV Darmstadt 98 – SpVgg Greuther Fuerth: Foto: Florian Ulrich/Jan Huebner/Pool

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