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Ende September kam Seung-ho Paik aus der zweiten spanischen Liga zu den Lilien. Im Interview zieht der südkoreanische Nationalspieler eine Bilanz der ersten Monate. „Ich fühle mich sehr gut integriert“, sagt er. Die Fans vermisst er – selbstverständlich nicht nur die südkoreanischen, die in Scharen vor Corona zu den Spielen gekommen waren.

백승호, wie siehst Du Deine sportliche Situation derzeit in Darmstadt? Eine kurze Bilanz Deiner ersten Monate in Darmstadt?

Seung-ho Paik: Insgesamt kann ich eine positive Bilanz ziehen. Ich habe den deutschen Fußball mittlerweile kennengelernt, aber ich lerne weiterhin jeden Tag dazu. Anfangs habe ich sehr viel gespielt, zuletzt war ich eher Einwechselspieler. Aber für mich geht es immer darum, bereit zu sein, wenn der Trainer mich braucht. Egal, wie lange ich spiele.

Wie hast Du die Corona-Zeit mit den Kontaktbeschränkungen überstanden? 

Seung-ho Paik: Natürlich war das keine einfache Zeit, wie für alle anderen auch. Ich war nur zu Hause mit meiner Mutter, die mit mir in Deutschland ist. Ich habe mein Programm durchgezogen, meine Läufe und Übungen gemacht. Aber es war schon schwierig, nicht wirklich raus zu können.

Seung-ho Paik: „Natürlich fehlen mir die Fans“

Wie besorgt ist der Blick in seine Heimat Südkorea, wo das Virus auch wieder aufgeflammt ist?  

Seung-ho Paik: Das habe ich auch gesehen. Insgesamt ist die Situation dort aber wirklich gut. Die Zahl der Neuinfektion ist trotzdem gering, und auch die Fußballliga läuft mittlerweile wieder. Einen großen Lockdown gab es dort nicht, das Land hat frühzeitig gut reagiert und ich gehe davon aus, dass sie auch die richtige Lösung haben, falls die Zahlen jetzt wieder ansteigen sollten.

Hast Du vorher schon mal Geisterspiele erlebt? Vor Corona waren ja immer auch Fans aus Südkorea im Stadion. Wie sehr fehlt Dir das?

Seung-ho Paik: Natürlich fehlen mir die Fans und zwar alle, nicht nur die südkoreanischen (grinst). Geisterspiele kannte ich vorher nicht, der Rahmen erinnert nun eher an ein Freundschaftsspiel. Das ist schon eine Umstellung.

Wie eng ist der Kontakt mit Mannschaftskameraden? Hast Du Kollegen aus dem Team, mit denen Du ab und zu etwas unternimmt?

Seung-ho Paik: Aktuell geht das ja nicht, aber vorher war ich oft mit verschiedenen Mitspielern beim Essen oder wir haben etwas unternommen. Ich fühle mich sehr gut integriert.

Seung-ho Paik und die deutsche Sprache:“Das Sprechen ist wirklich schwer“

Wie ist Dein Deutsch mittlerweile?

Seung-ho Paik: Ich verstehe mittlerweile einiges, speziell in den Besprechungen und bei fußballspezifischen Begriffen. Aber das Sprechen ist wirklich schwer (lacht)

Hast Du Dich an die Härte in Deutschland gewöhnt, daran, dass in der Zweiten Liga nicht immer der feinste Fußball gespielt wird?

Seung-ho Paik: Am Anfang habe ich schon ein wenig Zeit gebraucht und ich würde auch sagen, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Ich lerne weiterhin dazu, aber ich fühle mich schon sehr viel wohler als zu Beginn. Und es ist sehr gut, dass ich mich im physischen Bereich weiterentwickelt habe.

Was gefällt Dir in Darmstadt am besten?

Seung-ho Paik: Das Team. Weil ich wirklich sehr gut aufgenommen wurde und meine Mitspieler mir sehr helfen.

Der Traum von Olympia

Und was hat Dich am meisten überrascht?

Seung-ho Paik: Die Leidenschaft der Fans. Das gefällt mir sehr gut, das ist hier deutlich intensiver als in Spanien.

Du hast im Winter im Trainingslager in Spanien davon gesprochen, dass Dein Traum Olympia ist. Die Spiele sind wegen Corona aber auf 2021 verschoben worden. Ist das gut oder schlecht für Südkorea?

Seung-ho Paik: Diesen Traum habe ich auch weiterhin. Ich möchte dabei sein und dort bestenfalls auch eine Medaille gewinnen. Und durch die Verschiebung haben wir noch etwas länger Vorbereitungszeit, das ist schon okay.

Bildquellen

  • SVD-FCH-blog-2019-20-026: Arthur Schönbein

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