Website-Icon Lilienblog

Adrian Stanilewicz will „Spielpraxis ohne Ende“

Adrian Stanilewicz, SV Darmstadt 98

Adrian Stanilewicz, SV Darmstadt 98

Nach zehn Jahren hat Adrian Stanilewicz (20) Bayer Leverkusen verlassen und sich dem SV Darmstadt 98 angeschlossen. Der Defensivallrounder, der einen Zweijahresvertrag bei den Lilien unterschrieben hat, will vor allem Spielpraxis sammeln. Auf seiner Stammposition im defensiven Mittelfeld hat er allerdings mit Victor Pálsson einen Konkurrenten, an dem er zunächst kaum vorbeikommen wird.

Adrian, vor genau einer Woche hast Du noch für Bayer Leverkusen in der Europa League gegen Glasgow gespielt. War Deine Einwechslung so etwas wie ein Dankeschön zum Abschied?

Adrian Stanilewicz: Ja, das war zum Abschluss ein Abschiedsspiel. Ich habe noch mal ein paar Minuten Einsatzzeit im eigenen alten Stadion bekommen. Das war auf jeden Fall ein schöner Moment.

Stand denn schon länger fest, dass Du aus Leverkusen weggehst?

Adrian Stanilewicz: Ich hatte zwei Kurzeinsätze in der Europa League. In der Bundesliga war ich zehn-, fünfzehn Mal im Kader. Da gab es auch Momente, in denen man mich hätte einwechseln können. Das ist aber nicht passiert. Da war für mich klar, dass sich die Wege irgendwann trennen. Mein Vertrag ist nach der Europa League ausgelaufen. Es war nur die Frage, ob ich dauerhaft wechsele oder verliehen werde.

Wie hast Du jetzt die erste Woche in Darmstadt erlebt?

Adrian Stanilewicz: Die Kollegen haben mich auf jeden Fall gut aufgenommen. Im Moment wohne ich noch im Hotel, suche gerade eine Wohnung. Gestern am freien Tag war ich nochmals bei meiner Familie in Solingen, um ein paar Sachen zu packen. Das Trainingslager davor hat mir auch sehr gut gefallen. Bis jetzt alles top.

Wenn der alte Trainer anruft …

Du kennst Markus Anfang aus Leverkusen. Er war Dein Jugendtrainer. Wie hast Du ihn damals kennengelernt?

Adrian Stanilewicz: Wir hatten eine erfolgreiche Zeit in der U17, sind zusammen deutscher Meister geworden. Er findet eine gute Bindung zu den Spielern, redet viel mit ihnen, flachst auch manchmal rum, wenn es passt. Aber wenn es Richtung Spieltag geht, dann gibt er Vollgas – auch taktisch. Er ist einfach ein guter Trainer.

Also war der Trainer ausschlaggebend für Deinen Wechsel nach Darmstadt?

Adrian Stanilewicz: Das war der Hauptpunkt. Ich war ja zehn Jahre in Leverkusen. Und wenn der alte Trainer anruft, dann sollten man auch zu dem Verein gehen.

Wie würdest Du Deine Position beschreiben?

Adrian Stanilewicz: Ich würde sagen, ich bin auf jeden Fall ein Sechser. Natürlich habe ich auch Links- und Rechtsverteidiger gespielt. Aber eigentlich ist meine Position die Sechs.

Da hast Du hier jetzt aber Victor Pálsson vor der Nase …

Adrian Stanilewicz: Ich habe gehört, das wird ein schwieriger Kampf (grinst).

Aber er ist ja auch manchmal gesperrt …

Adrian Stanilewicz: Genau (lacht)

Innenverteidiger? Ach nee …

Du wurdest ja aber auch geholt, weil Du in der Defensive flexibel einsetzbar bist …

Adrian Stanilewicz: Denke ich mal.

Auch als Innenverteidiger?

Adrian Stanilewicz: Ach nee, das passt auch von der Größe (Anmerkung 1,81 Meter) nicht. Das habe ich mal in der U13 gespielt. Aber das ist schon lange her.

Es ist jetzt das erste Mal, dass Du von zu Hause weg bist?

Adrian Stanilewicz: Ja. Ich würde nicht sagen, dass das eine harte Nummer wird. Aber ich habe schon Respekt davor. Ich habe seit meiner Geburt bei meinen Eltern in Solingen gewohnt. Jetzt suche ich nach einer Wohnung. Und dann geht’s los (lacht).

FIFA-Niederlage gegen Felix Platte

Hast Du denn vorher schon Spieler hier in Darmstadt gekannt?

Adrian Stanilewicz: Den Lars Lukas Mai habe ich in einer U-Nationalmannschaft kennengelernt. Und gegen Felix Platte habe ich beim eSport FIFA gespielt. Felix hat gewonnen. Aber es war ein knappes Spiel.

Du hast in der Jugend zunächst für Deutschland gespielt, Dich dann aber für Polen entschieden. Was war der Grund dafür?

Adrian Stanilewicz: Ich würde nicht sagen, dass die deutsche Nationalmannschaft unbedingt besser ist als die polnische. Aber es ist schwieriger, da reinzukommen. Als die U20-WM in Polen war, kam die Anfrage, ob ich mitspielen kann. Und da war dann klar, dass ich zu Polen gehe.

Du hast in Darmstadt einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Was ist Dein Ziel?

Adrian Stanilewicz: Einleben, im Training Gas geben, den Konkurrenzkampf annehmen und hoffentlich spielen. Das ist mein Ziel. Spielpraxis sammeln ohne Ende.

Bildquellen

  • IMG_0494: Stephan Köhnlein
Die mobile Version verlassen