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Gut ein Jahr ist Marcel Schuhen beim SV Darmstadt 98. Der Start war schwierig. Nach dem ersten Liga-Spiel brach er sich den Arm, fiel wochenlang aus. Als er zurückkehrte, patzte er zweimal folgenschwer. Doch danach stabilisierte er seine Leistung, rettete den Lilien zahlreiche Punkte und hatte großen Anteil am starken Abschneiden in der Rückrunde.

Mittlerweile ist Schuhen in Darmstadt angekommen. „Ich kann sagen, dass meine Frau und ich uns hier sehr wohl fühlen“, sagt er. „Das ist ja auch immer ein Grund für Familienplanung.“ Und die trägt Früchte. Seine Frau soll in den kommenden Tagen den gemeinsamen Sohn zur Welt bringen. Es kann jederzeit losgehen. Deswegen hat bei den Trainingseinheiten ein Betreuer Schuhens Handy stets im Blick.

Einsatz von Marcel Schuhen gegen Magdeburg offen

Das könnte auch bedeuten, dass Schuhen das Pokalspiel beim 1. FC Magdeburg (Sonntag, 18.30 Uhr) verpasst. „Wenn sich da irgendetwas anbahnen sollte, bin ich natürlich bei meiner Frau und versuche sie, so gut es geht zu unterstützen“, sagt er. „Fußball ist wichtig. Aber das Allerwichtigste ist die Familie.“ Allerdings hat er bereits einen Appell an den Sohnemann gerichtet, verrät er schmunzelnd: „Ich habe meinem Kleinen gesagt, er soll noch das Wochenende abwarten.“

Schuhen selbst will mit dem Fußballspielen eigentlich nicht mehr abwarten. „Vorbereitung gehört dazu, die Testspiele sind immer wichtig, weil man in einen Rhythmus kommt. Aber man wartet schon darauf, dass es um Punkte und Runden geht“, sagt er. Und gerade Magdeburg sei ein reizvoller Gegner, gegen den man gleich gefordert sei. Mit seinem Ex-Verein Hansa Rostock habe er dort „ein paar Ost-Derbys“ erlebt. „Von daher weiß ich ungefähr, was auf uns zukommen würde, wenn das Stadion voll wäre. Aber ich glaube, dass diejenigen, die da sind, auch ganz gut Alarm machen werden.“

Was es für einen Unterschied mache, wenn wieder Fans im Stadion seien, habe der Test gegen Vitesse Arnheim (2:2) am vergangenen Wochenende gezeigt. „Deswegen ist man Fußballer, um die Menschen durch seinen Job und seine Leistung zu begeistern“, sagt Schuhen.

„So gut, dass die andere Mannschaft abkotzt“

Das neue System, das Trainer Markus Anfang mitgebracht hat, fordert auch den Keeper. „In der Spieleröffnung gibt es Räume, die auch ich zu bespielen habe. Da steckt ein klarer Plan dahinter. Und daran habe ich mich zu halten“, sagt er. Und auch wenn noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniere, sei er von dem System überzeugt. „Im Training funktioniert das teilweise so gut, dass die andere Mannschaft, die den Gegner imitieren soll, abkotzt.“

Auf Prognosen will sich Schuhen nicht einlassen. Er wolle noch mehr Konstanz in sein Spiel bekommen, mit der Mannschaft an die starke Rückrunde anknüpfen und selbst mit starken Leistungen seinen Teil zum Erfolg beitragen. Dass er die Nummer eins bleibt, gilt als sicher. Das sei kein großes Thema gewesen, sagt Schuhen. Er habe mit dem Trainer viele gute Gespräche geführt, aber nicht direkt darüber.

Bildquellen

  • IMG_0561: Stephan Köhnlein

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