Vergangene Saison gehörte er in der Endphase nicht mehr zum Kader. Diese Saison ist Marvin Mehlem bislang gesetzt – und das soll nach seinen Vorstellungen auch so bleiben. „Die Konstanz insgesamt kann ich verbessern“, sagt der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler selbstkritisch. „Ich habe mal gute Phasen, mal schlechte. Das nervt mich auch selbst.“ Zudem wolle er vor dem Tor öfter die richtigen Entscheidungen treffen und so noch effektiver werden.
Die Gründe für seine Nicht-Berücksichtigung habe er vergangene Saison mit dem damaligen Trainer Dimitrios Grammozis „mehr oder weniger“ unter vier Augen besprochen, sagt er. Das neue System von Trainer Markus Anfang komme nun vielen Spielern entgegen. Es mache einfach Spaß, auch viel Ballbesitz zu haben. „Wir haben einen Plan, den wir durchziehen wollen. Die Details wollen wir noch verbessern.“
Er selbst profitiert von der neuen Vierer-Offensivreihe, wo er in der Zentrale neben Tobias Kempe agiert. „Wir rotieren viel im Spiel, gehen auch mal auf die Außen“, sagt er. Insgesamt habe man viele Optionen, könne sich auch mal zurückfallen lassen und dann wieder hochschieben.
Keine Zuschauer gegen St. Pauli – Corona nervt Marvin Mehlem
Die Einschränkungen wegen der steigenden Corona-Infektionen bekommen auch die Spieler zu spüren. Beim gemeinsamen Mittagessen zwischen zwei Trainingseinheiten wurde die Mannschaft in zwei Gruppen getrennt und bekam feste Essenszeiten zugeteilt. Sorgen mache er sich nicht, aber die Situation sei insgesamt nervig. „Nach dem Nürnberg-Spiel hat es uns schon genervt, dass wir Länderspiel-Pause hatten.“ Wegen der Corona-Quarantäne des VfL Osnabrück und der daraus folgenden Spielverschiebung sei diese Pause dann noch eine Woche länger geworden. „Wir haben Bock zu kicken. Aber wir können das jetzt nicht ändern“, sagt er.
Und nun steht das nächste Geisterspiel an. Auch wenn die offizielle Entscheidung erst am Donnerstag fällt, geht man beim Verein angesichts der hohen Infektionszahlen in Darmstadt nicht davon aus, dass Zuschauer zugelassen werden – sehr zum Bedauern von Mehlem.
Dabei waren die Spiele gegen St. Pauli in den vergangenen Jahren immer recht attraktiv und endeten meist mit einem positiven Ergebnis für die Lilien. Im Mai gab es ein 4:0 über den Kiez-Club, bei dem Mehlem als Joker ein Tor erzielte. Doch Mehlem warnt, dass man nicht mit dem Glauben ins Spiel gehen dürfe, Hamburger Clubs würden den Lilien besonders gut liegen. „Wir müssen uns top vorbereiten und unser Spiel wieder durchziehen“, sagt er. „Dann haben wir auch gute Chancen, drei Punkte zu holen.“
Bildquellen
- FCN-SVD-2020-21-blog-024: Arthur Schönbein
- SVD-SSV-2020-21-blog-018: Arthur Schönbein