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Gleich mehrfach bemühte Trainer Markus Anfang nach dem klaren Sieg des SV Darmstadt 98 in Fürth das Wort „Momentum“. Der laut Duden bildungssprachliche Ausdruck bedeutet nichts anderes als „[richtiger, geeigneter] Augenblick, Zeitpunkt“. Und dieses Momentum war an diesem ungemütlich-feuchtkalten Dezemberabend auf Seiten der Lilien. Was bedeutet: Es hätte auch ganz anders kommen können.

Das soll das Ergebnis und die Leistung nicht schmälern. Aber die Lilien brauchten rund zehn Minuten, um ins Spiel zu finden. In dieser Zeit hatte Fürth bereits einige Möglichkeiten zur Führung – und ließ diese ungenutzt. Da war das Glück auf Seiten der Lilien – und den Gastgebern fehlte das Momentum. Spätestens mit der Führung, die zum richtigen Zeitpunkt (Momentum) kam, spielten die Lilien stark und mutig, ließen jedoch einmal wieder gute Chancen aus (kein Momentum).

Doch die beiden Treffer von Serdar Dursun kurz vor und nach der Pause kamen wieder im richtigen Augenblick (Momentum), um die Fürther zu brechen. Auch wenn die Gastgeber sich im zweiten Durchgang noch redlich bemühten und mehr vom Spiel hatten – das Momentum/Glück war an diesem Tag nicht auf ihrer Seite.

Der SV Darmstadt 98 war keine vier Tore besser, aber …

Von einer Partie weitgehend auf Augenhöhe sprach Anfang im Anschluss. Fürth-Coach Stefan Leitl stellte fest, dass die Lilien keine vier Tore besser waren. Aber am Ende stand ein klares Ergebnis für den Tabellen-14. beim Tabellenzweiten (Stand vor der Partie).

Was bedeutet das? Zunächst ist es ein weiterer Beleg für die häufig bemühte, aber deswegen keinesfalls falsche Aussage, dass in dieser 2. Liga jeder jeden schlagen kann. Es sind in der Regel nur Nuancen (oder eben das Momentum), die den Ausschlag geben.

Vor diesem Hintergrund sollte sich der eine oder andere auch überlegen, ob grundsätzliche Urteile über die Kaderzusammenstellung und die Zweitliga-Tauglichkeit der Mannschaft oder einzelner Teile angebracht sind, wenn mal zwei Spiele hintereinander unglücklich verloren wird.

Umgekehrt ist der Sieg natürlich auch kein Grund für Euphorie – obwohl selbst die zuletzt viel gescholtene Abwehr an diesem denkwürdigen Abend in Fürth zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer blieb. Denn das war keinesfalls alles souverän verteidigt. Aber da war eben das M…

Bildquellen

  • F95-SVD-2020-21-blog-Anfang-006: Arthur Schönbein

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