Es war bereits sein zweites Fernschusstor in dieser Saison, aber seine Position war für Tim Skarke eine Premiere. Beim 4:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth musste der 24-jährige Offensivspieler erstmals in seiner Laufbahn auf der rechten Außenbahn in der Fünfer-Abwehrkette ran.
Für seinen Stammverein 1. FC Heidenheim habe er lediglich mal als Rechtsverteidiger in einer Viererkette ausgeholfen. Aber nach den Ausfällen der beiden etatmäßigen Lilien-Rechtsverteidiger Matthias Bader (Oberschenkelzerrung) und Patrick Herrmann (Gelb-Rot-Sperre) musste Skarke auf der ungewohnten Position ran. Mannschaft und Trainerteam hätten ihn jedoch gut darauf eingestellt, vor dem Spiel habe er auch ein paarmal auf der Position trainiert. „Das Augenmerk lag zunächst auf der Defensive, dass wir hinten stabil stehen und zu null spielen“, sagt Skarke
Torjubel mit Palsson-Trikot
Seine spektakulärste Szene hatte er jedoch in der Offensive. „Vom Trainer kam der Zuruf: Trau dich mal ein bisschen mehr“, erinnert sich Skarke. „Ich war im Dribbling und dachte mir: Dann nimmst du halt den Abschluss.“ Von halbrechts zog er mit links ab, der Ball schlug im linken Torwinkel ein. Ein Traumtor – und das, obwohl der linke Fuß sein schwächerer ist.
Es ist sein zweites Tor dieser Art in dieser Saison. Am ersten Spieltag beim 2:3 gegen Sandhausen hatte er ebenfalls mit einem sehenswerten Fernschuss – damals allerdings von halblinks – getroffen. „In dieser Saison klappt es nur aus der Distanz“, sagt er lachend.
Nach dem Tor jubelte die Mannschaft mit dem Trikot von Victor Palsson, der wegen des Todes seiner Mutter fehlte – eine Idee der Mannschaft. „Wir wissen, was Victor gerade für eine schwere Zeit durchlebt. Das ist sehr traurig“, sagt Skarke. „Wir wollten mit dem Jubel zeigen: Victor, wir sind für dich da! Wir sind dein Team! Wir wollten ihm damit Kraft senden.“
Für Tim Skarke zählt die Zukunft
Für Skarke geht der Blick vor allem nach vorn. Zu Saisonbeginn war er gesetzt. Doch nach den beiden Niederlagen gegen Paderborn und Aue saß er erstmal draußen. „Ich beschäftige mich mit dem, was jetzt ist. Jetzt habe ich wieder von Beginn an gespielt, habe das Vertrauen vom Trainer bekommen und versuche weiter, mich reinzukämpfen“, sagt er und fügt an: „Für mich zählt die Zukunft.“
Was er aus dem kleinen Dämpfer gelernt habe? „Wenn man dranbleibt und Gas gibt, sieht man, dass man seine Chance bekommt.“ Nun müsse die Mannschaft dranbleiben. „So wie wir Fußball spielen, kann das auf lange Zeit nur erfolgreich werden. Wir wissen, dass wir jedes Spiel gewinnen können.“
Bildquellen
- Skarke-Fürth: Arthur Schönbein