Auf das Wiedersehen mit dem SV Darmstadt 98 freut sich Bernhard Trares nur bedingt. Das liegt aber an den Umständen.Als Trainer des Zweitliga-Schlusslichts Würzburger Kickers muss er bei den Lilien antreten, obwohl ihm nur ein Rumpfteam zur Verfügung steht. Zehn Spieler seiner Mannschaft befinden sich nach einem positiven Corona-Fall im Betreuerteam in Quarantäne. „Das wird kein reguläres Spiel“, schimpfte er am Freitag in der Pressekonferenz seines Teams.
Grundsätzlich hat der Name Trares in Darmstadt einen guten Klang: 132 Spiele bestritt der Spieler auf seiner ersten Station einer langen Profikarriere zwischen 1985 und 1989 für den damaligen Zweitligisten SV Darmstadt 98. Als defensiver Mittelfeldspieler erzielte er immerhin 28 Tore. Er war einer der Führungsspieler jener Mannschaft, die 1988 knapp in der Bundesliga-Relegation an Waldhof Mannheim scheiterte. Trares kam allerdings nur im zweiten der insgesamt drei Relegationsspiele zum Einsatz.
Bernhard Trares wurde auch als Lilien-Coach gehandelt
1989 wechselte er zu Alemannia Aachen, danach zum TSV 1860 München, mit dem er erst ab- und dann zweimal bis in die Bundesliga aufstieg. 1997 ging er zu Werder Bremen, wurde 1999 DFB-Pokalsieger. 2001 wechselte der mittlerweile 35-Jährige wieder in die Zweite Liga; zunächst spielte er für Mannheim, danach noch zwei Spielzeiten für den Karlsruher SC.
Trainiert hat Trares zunächst meist zweite Mannschaften oder war Co-Trainer. Als Cheftrainer führte er dann vor eineinhalb Jahren Mannheim in die 3. Liga. Vergangene Saison wurde sein Name zeitweise auch in Darmstadt als Nachfolger von Dimitrios Grammozis gehandelt.
„Du bist noch viel zu jung, Du weißt das gar nicht“
Bei seinen zahlreichen Spielerstationen begegneten sich der heute 55 Jahre alte Trares und Lilien-Coach Markus Anfang, der neun Jahre jünger ist. Auch wenn sich Anfang nicht wirklich sicher war – die Erinnerungshilfe von Pressesprecher Jan Bergholz lehnte er grinsend ab mit den Worten: „Du bist noch viel zu jung, Du weißt das gar nicht.“
Es habe wohl auch Bundesliga-Begegnungen mit Trares gegeben. „Ich glaube, das müsste gewesen sein, als er in Bremen war. Und ich glaube auch bei 1860“, sagte Anfang. Wesentlich besser konnte er sich an den Spieler Trares erinnern. „Das war ein sehr eckiger, unangenehmer Gegenspieler mit viel Qualität.“
PS: Eine Lilienblog-Schnellrecherche ergab: In Trares‘ Bremen-Zeit kam Anfang nie gegen ihn zum Einsatz, saß lediglich einmal bei Schalke gegen Werder auf der Bank. In Trares‘ Zeit bei 1860 traf Anfang drei Mal auf den damaligen Löwen.
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