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Carsten Wehlmann bastelt am Lilien-Kader

Carsten Wehlmann, Karlsruher SC - SV Darmstadt 98

Carsten Wehlmann, Karlsruher SC - SV Darmstadt 98

Über Stress will Carsten Wehlmann nicht klagen. Stress klinge immer so nach Überforderung, sagt er und lacht. „Natürlich läuft in diesen Tagen etwas mehr auf als sonst. Auch von außen wird das eine oder andere Angebot an uns herangetragen“, sagt der Sportliche Leiter des SV Darmstadt 98. „Aber das ist ganz normal, das gehört in dieser Zeit dazu.“

Seit Anfang Januar ist das Wintertransferfenster geöffnet. Wehlmanns erste Aufgabe in diesen Tagen ist die Suche nach Neuverpflichtungen. „In den Wochen vor Weihnachten haben wir gesehen, dass die Spielerdecke bei mehreren Ausfällen dünn werden kann. Deswegen versuchen wir, den Kader breiter aufzustellen, wenn die Möglichkeit dazu besteht“, sagt er.

Einmal ist er bereits fündig geworden. Der Schwede Thomas Isherwood verstärkt die Lilien, unterschrieb einen Vertrag bis 2024. Der beim FC Bayern ausgebildete Spieler ist Innenverteidiger und Linksfuß, eine Kombination, die es laut Wehlmann nicht besonders oft gibt. Trotzdem dürfe man von dem 22-Jährigen nicht gleich Wunderdinge erwarten: „Er ist ein junger Spieler, dem man Eingewöhnungszeit zugestehen muss.“

Weitere Neuzugänge wahrscheinlich

Weitere Neuzugänge sind wahrscheinlich, auch wenn sich Wehlmann nicht auf eine Zahl festlegen möchte. „Wir befinden uns in einem stetigen Entwicklungsprozess. Vielleicht lässt sich jetzt im Winter ja ein Transfer realisieren, der im Sommer noch nicht möglich war“, sagt er. Trainer Markus Anfang würde es freuen, hatte er doch mehrfach moniert, dass man bei den Transfers im Sommer nicht so habe agieren können, wie er sich das gewünscht habe. Wehlmann verweist jedoch nachdrücklich darauf, dass mögliche Neuzugänge nicht nur sportlich und menschlich, sondern auch finanziell ins Gefüge passen müssten.

Nicht ausgeschlossen ist auch, dass noch der eine oder andere Spieler, der derzeit unzufrieden ist, mit einem Wechselwunsch an den Verein herantritt. Wehlmann will hier keine Namen nennen. Doch Nachwuchsspieler wie Ensar Arslan oder Silas Zehnder sind bislang noch ohne Pflichtspieleinsatz und auch für Braydon Manu (3 Spiele) und Felix Platte (8 Einsätze, 1 Tor, aber nie in der Startelf) lief die Saison bislang sicher nicht befriedigend.

Abflug im Winter unwahrscheinlich – Serdar Dursun

Anfang und Wehlmann gehen nicht von Dursun-Wechsel im Winter aus

Vor der Partie gegen Hannover 96 (Sonntag, 13.30 Uhr) befeuern nun Medien erneut Spekulationen über einen Wechsel von Serdar Dursun noch im Winter zu den Niedersachsen. Wie bereits Markus Anfang kürzlich in einem Lilienblog-Interview betont auch Wehlmann, dass er nicht von einem Wechsel im Winter ausgehe. „Wir haben auch kein Interesse, ihn abzugeben“, fügt er an.

Denn selbst wenn sich Hannover oder ein anderer Verein fände, der eine gute Ablösesumme hinlegen würde, müssten sich die Lilien das gut überlegen. Dabei geht es zunächst darum, dass man auf die Schnelle wohl kaum einen ähnlich guten und gleichzeitig finanzierbaren Ersatz bekäme. Insofern müsste man – so heißt es bei den Lilien – bei der Transfersumme für Dursun auch einpreisen, was dem Verein durch dessen nicht geschossene Tore an Verlust entsteht – etwa mit Blick auf Fernsehgelder, die sich nach der Platzierung bemessen. Auch vor diesem Hintergrund scheint es sehr unwahrscheinlich, dass gerade ein Zweitligist wie Hannover ein Angebot auf den Tisch legt, dass die Verantwortlichen in Darmstadt im Winter schwach werden lässt.

Ob Dursun allerdings im Sommer zu halten ist, wenn sein Vertrag ausläuft und er ablösefrei wechseln kann, ist sehr fraglich. Und auch bei elf anderen Spielern laufen die Verträge aus. Vor diesem Hintergrund ist auch der Transfer von Isherwood ein Vorgriff auf den Sommer, wie Wehlmann betont. Denn dann laufen bei den Innenverteidigern der Vertrag von Immanuel Höhn und die Leihen von Nicolai Rapp und Lukas Mai aus.

Betretene Gesichter nach der Niederlage in Bochum bei Carsten Wehlmann, Markus Anfang und Co-Trainer Florian Junge (von rechts)

Vertragsverlängerungen: Carsten Wehlmann ist „guten Mutes“

Über mögliche Vertragsverlängerungen sagt der Lilien-Sportchef: „Wir haben angefangen, erste Gespräche zu führen und sind in einigen Fällen guten Mutes, dass wir uns verständigen werden.“ Auch hier hält sich Wehlmann mit Namen bedeckt. Aber es sind wohl vor allem Fabian Holland und Tobias Kempe, die im Verein ein hohes Ansehen genießen und immer wieder betonten, wie wohl sie sich in Darmstadt fühlen (siehe auch Vertragsprognose).

Alle auslaufenden Verträge werden die Lilien sicher nicht verlängern. Auch wenn man natürlich Konstanz im Kader halten wolle, habe der Verein in solchen Situationen die Möglichkeit, sich an den Markt anzupassen. Die Folgen von Corona seien noch nicht abzusehen, sagt Wehlmann. „Sicher ist aber, dass wir deutlich weniger Geld zur Verfügung haben werden. Und das müssen wir bei der Gestaltung der Verträge berücksichtigen.“

Bildquellen

  • boc-svd-2020-21-blog-021: Arthur Schönbein
  • boc-svd-2020-21-blog-035: Arthur Schönbein
  • KSC-SVD-blog-2020-21-003: Arthur Schönbein
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