Mehr als ein Jahr fehlt Innenverteidiger Mathias Wittek dem SV Darmstadt 98 wegen seiner schweren Knieverletzung mittlerweile. Doch so langsam ist Licht am Ende des Tunnels. In zwei bis drei Wochen will er nun wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Danach hat er voraussichtlich noch genug Zeit, sich wieder an die Mannschaft heranzuarbeiten. Denn sein Vertrag, der bis zum Saisonende läuft, verlängert sich per Option um ein weiteres Jahr, wenn die Lilien den Klassenerhalt schaffen.
„Das Knie ist soweit ganz gut und hält der Belastung stand“, sagt der 31-Jährige. „Aber ich muss spüren, dass es kein neues Knie mehr ist. Das habe ich akzeptiert.“ Um diese Zeit hatte er in einem Interview im November eigentlich noch gehofft, wieder im Mannschaftstraining zu stehen. „Jetzt ist der Plan, dass ich in den nächsten zwei, drei Wochen bei der Mannschaft wieder voll dabei bin. Eine Woche mehr oder weniger ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Aber ich möchte schon, dass es endlich wieder losgeht.“
Option für neuen Vertrag war bislang nicht bekannt
Wie weit das linke Knie nach dem Riss von Außen- und Kreuzband tatsächlich wieder voll belastbar wird, steht noch ich fest. Er müsse sehen, wo der Punkt sei, an dem es nicht mehr besser werde. „Gerade ist es so, dass es von Woche zu Woche besser wird. Und deswegen bin ich guter Dinge, dass es auch gut endet. Das heißt, dass ich wieder voll Fußball spielen kann.“
Das wird selbst im besten Fall noch Wochen dauern. Aber Wittek hat keinen Zeitdruck, denn anders als bisher bekannt, wird sich sein Vertrag im Sommer voraussichtlich um ein weiteres Jahr verlängern. „Als ich nach Darmstadt gekommen bin, habe ich für dreieinhalb Jahre unterschrieben“, sagt er. „Das letzte Jahr war eine Option, die greift, wenn wir den Klassenerhalt schaffen. Das wurde bislang nie so kommuniziert.“
Wiedersehen mit Ex-Verein und Ex-Kollegen
Die lange Reha und die Corona-Zeit hat er gut überstanden. „Ich habe drei kleine Kinder zu Hause und nicht allzu viel Zeit nachzudenken, wie es mir geht. Meine Frau und ich versuchen einfach, für die Kinder ein Vorbild zu sein und zeigen, dass es weitergeht und dass man es auch schön haben kann, wenn sonst nicht alles schön ist.“
Am Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr) gastieren die Lilien bei Witteks Ex-Verein 1. FC Heidenheim, wo er vor dem Wechsel nach Darmstadt im Januar 2019 sechseinhalb Jahre gespielt hatte. „Der Plan ist, dass ich ins Stadion komme am Sonntag und ein paar alte Kollegen treffe“, sagt er. Das werde natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln geschehen. Wittek selbst wird regelmäßig getestet, seit er wieder bei der Mannschaft ist.
„Lehrer vielleicht“ – Mathias Wittek will nicht im Fußball bleiben
Ganz besonders freut sich Wittek auf ein Wiedersehen mit Robert Strauß. Mit dem hatte Wittek nicht nur viele Jahre in der Abwehr der Ostwürttemberger gespielt, sondern auch ein Zimmer geteilt. Im Sommer beendete Strauß seine Karriere und fungierte fortan als Assistent des dreiköpfigen Vorstandes, den er bei allen strategischen und operativen Tätigkeiten unterstützt.
An ein nahes Karriereende denkt Wittek derzeit nicht. Trotzdem hat er sich Gedanken gemacht, was dann kommen könnte. Und das wird voraussichtlich erstmal ein Leben ohne Fußball sein. „Ich habe so lange Fußball gespielt. Das war immer schön und ist es auch noch. Aber es ist auch so, dass ich mal die Wochenenden genießen und etwas Anderes sehen will“, sagt er und fügt an: „Wahrscheinlich gehe ich noch mal auf die Uni.“ Auch wenn die Entscheidung für ein Fach noch nicht feststehe, tendiere er zu etwas mit Erziehung und Menschen: „Also Lehrer vielleicht.“
Bildquellen
- D98-RWD-Test-2019-20-010: Arthur Schönbein
- Ber veröffentlichung ist das Bild mit“Foto: Arthur Schönbein“ zu Zeichnen.: Arthur Schönbein