Ein bisschen traurig fühlt sich Christian Clemens als gebürtiger Kölner am Aschermittwoch schon – schließlich ist er überzeugter Karnevalist. Sitzungen und Umzüge fielen dieses Jahr aus, Kölsch gab es auch nicht. Und Karnevalsmusik hört er ohnehin das ganze Jahr über im Auto. „Da muss ich nicht auf die paar Tage warten“, sagt er. Gehoben hat seine Laune allerdings der Sieg gegen den VfL Osnabrück.
Natürlich sei es für beide Teams um Punkte gegen den Abstieg gegangen, deswegen sei die Partie etwas verkrampft gewesen. „Man hat uns aber angemerkt, dass wir gewinnen wollten“, sagt er. „Fakt ist allerdings auch, dass wir das Ding hätten früher zumachen müssen und am Ende Glück hatten, dass der Schuhen zweimal sensationell hält.“ Gerade nach den letzten Negativerlebnissen sei es wichtig gewesen, mal wieder eine Partie 1:0 zu gewinnen.
Clemens erste Bilanz nach rund einem Monat in Darmstadt: „Ich darf wieder zocken. Das ist der Grund, warum ich hierhergekommen bin“, sagt der 29 Jahre alte Flügelspieler, der zunächst einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben hat. „Klar ist aber auch, dass bei mir noch viel Luft nach oben ist. Persönlich hatte ich mir am Anfang vielleicht etwas mehr erhofft.“ Aber er sei froh über jede Spielminute, werde sich sicher noch steigern, um der Mannschaft mit Assists und Toren zu helfen.
Christian Clemens fehlt vor allem die Spielpraxis
Auch wenn er in den vergangenen Spielen in der Regel nach einer guten Stunde vom Platz geholt wurde, habe er Luft für 90 Minuten. Im Moment fehle ihm vor allem noch Spielpraxis und die Bindung zu den neuen Mitspielern. Das sei aber ganz normal. Mittelfristig wolle er natürlich auch über die volle Spielzeit Gas geben.
An den kommenden Gegner FC St. Pauli hat Clemens gute Erinnerungen. In der Saison 2010/2011 bestritt er im Kölner Trikot sein erstes Bundesliga-Spiel gegen die Hamburger. In der Saison 2018/19 gab es unter Trainer Markus Anfang ein 5:3 und ein 4:1 für die Kölner mit Clemens. Natürlich habe St. Pauli nach den jüngsten Erfolgen eine breite Brust. „Aber trotzdem fahren wir dahin, um zu gewinnen“, sagt Clemens.
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- SVD-OSN-2020-21-blog-018: Arthur Schönbein