Derzeit ist Tobias Kempe nur Ersatz beim SV Darmstadt 98. Doch das hat seiner Liebe zu den Lilien keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: „In Deutschland werde ich für keinen anderen Verein mehr spielen. Ich habe meine Liebe hier gefunden“, sagte er. Kürzlich hat der 31-Jährige seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2023 verlängert. Einen Wechsel ins Ausland wollte er zwar nicht völlig ausschließen. Aber es könne auch gut sein, dass er seine Karriere in Darmstadt beende.
Wenn man es hart formuliert, läuft es bei den Lilien wieder, seit Kempe nicht mehr in der Startformation steht. Seit Trainer Markus Anfang nach dem Spiel gegen den Karlsruher SC im System einen offensiven für einen defensiven Mittelfeldspieler geopfert hat, kam Kempe nur noch von der Bank. Doch der Routinier gibt sich einsichtig. Er habe mit dem Trainer darüber gesprochen. Vor der Umstellung sei es für ihn einfach nicht so optimal gelaufen, sein Körper habe auch eine Pause gebraucht.
In den drei Spielen ohne Kempe in der Startelf holte die Mannschaft sieben Punkte. „Das ist doch gut. Das macht mich genauso glücklich, wie wenn ich gespielt hätte“, sagte er. „Da stelle ich mich natürlich in den Dienst der Mannschaft. Man muss seine persönlichen Dinge auch hinten anstellen.“
Tobias Kempe: „Ich bin kein Miesmacher und kein Opfer des Systems“
Zu Beginn der vergangenen Saison war die Situation ähnlich. Unter Trainer Dimitrios Grammozis hatte Kempe seinen Stammplatz ebenfalls verloren. Später gehörte er zeitweise nicht einmal mehr zum Kader. Während sich Kempe auch damals stets mit öffentlichen Aussagen zurückhielt, machten seine Frau und sein Vater ihrem Ärger über die Ausbootung Luft. Doch von einer solchen Situation ist man derzeit weit entfernt.
„Ich bin kein Miesmacher und kein Opfer des Systems“, stellt er klar. „Wenn ich reinkomme, soll ich Akzente setzen. Das hat die letzten Spiele ganz gut geklappt.“ Aber natürlich hat Darmstadts bester Scorer der vergangenen Jahre andere Ambitionen. „Es werden auch wieder andere Zeiten kommen“, sagt er. „Ich bin gut erholt und topfit und nehme mir viel vor.“
Bildquellen
- FCSP-SVD-blog-2019-20-Kempe: Arthur Schönbein
- SVD-OSN-2020-21-blog-019: Arthur Schönbein
What a man!