Was haben der Hamburger SV und der SV Darmstadt 98 gemeinsam? Sie zeigen, dass gute Statistikwerte noch lange kein Garant für sportliche Erfolge sind. Die Ausgangspositionen sind jedoch unterschiedlich: Der Hamburger SV steht als Tabellenzweiter trotz allem auf einem Aufstiegsplatz. Die Lilien haben als Zwölfter den Klassenerhalt noch lange nicht geschafft. Am Freitag (18.30 Uhr) treffen beide Teams in Hamburg aufeinander.
Beides sind torgefährliche Teams. Die 56 Treffer des HSV sind Liga-Spitzenwert, die Lilien liegen da mit 43 Toren immerhin auf Rang vier. Mit 57,6 Prozent hat der HSV den drittmeisten Ballbesitz der Liga, die Lilien mit 52,2 Prozent immerhin den sechstmeisten, wie Zahlen unseres Statistikpartners Createfootball zeigen.
Liga-Bestwerte hat der Hamburger SV zudem mit 57,5 Prozent erfolgreichen Eins-gegen-Eins-Dribbilings, 19,6 Ballberührungen im Strafraum und 66,3 Prozent gewonnene Defensivzweikämpfe. Immerhin auf Rang zwei liegen die Hanseaten bei den Ballverlusten pro Spiel (101,7), den wenigsten Fouls und bei der Passgenauigkeit, wo die Lilien immerhin auf Rang fünf liegen.
Fernschüsse als Mittel für den SV Darmstadt 98?
Schwächen zeigen die Hamburger bei der Balleroberung: Mit einem Wert von 42,3 pro Spiel haben sie die drittwenigsten der Liga. Die Lilien liegen mit 46,4 Eroberungen da deutlich besser. Außerdem könnten Fernschüsse ein geeignetes Mittel für die Lilien sein: Acht Gegentore kassierte der HSV von außerhalb des Strafraums. Nur der Karlsruher SC war noch schlechter.
Ohne Chancen ist der SV Darmstadt 98 jedenfalls nicht. Bereits im Hinspiel standen die Lilien kurz vor einem Punktgewinn, hatten in Unterzahl den Ausgleich erzielt und verloren dann durch ein spätes Tor doch noch 1:2.
Schlüsselspieler sind neben Torjäger Simon Terodde auch die beiden Defensivspieler Tim Leibold und Stephan Ambrosius. Leibold hat eine Chancenverwertung von 60 Prozent, Ambrosius verfügt über eine sensationelle Passquote von 91,5 Prozent, verzeichnet zudem 14,8 angekommenen Tiefenpässen und fünf Balleroberungen pro Spiel.
„Der HSV wird seiner Favoritenrolle in nahezu allen Bereichen gerecht“, sagt Mats von Createfootball. „Er schafft es aber nicht, diese Überlegenheit 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Bestes Beispiel ist das letzte Spiel gegen Hannover, bei dem er eine 3:0-Führung nicht zu einem Sieg nutzen konnte.“ Der HSV versuche, den Spielaufbau mit flachen Pässen zu gestalten. „Setzt man sie früh im Aufbau unter Druck und zwingt sie zu langen Bällen, verlieren sie das Konzept.“
Was steckt hinter Createfootball?
Createfootball steht für Transparenz im Bereich Daten im Fußball und sieht sich als Pionier des Datenscoutings. Sie erstellen viel Content, der aufgrund der Datenanalysen sehr tiefgründig ist und interessante Hintergründe aufdeckt. Das Ziel ist es, immer die Frage nach dem „Warum“ zu beantworten und statt gängiger Phrasen mit belastbaren Fakten zu glänzen. Neben dem Instagram-Auftritt geht CFB in ihrem Podcast „Createfootball – Der internationale Fußballpodcast“und auf dem Blog noch ausführlicher auf bestimmte Clubs, Ligen oder Sachverhalte ein.
Bildquellen
- SVD-HSV-2020-21-blog-028: Arthur Schönbein
- Logo-02-Hintergrund-Weiß.png: createfootball
- SVD-HSV-2020-21-blog-026: Arthur Schönbein