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Im Tor droht Not und keine Hoffnung auf Igor

Marcel Schuhen, SG Greuther Fürth gegen SV Darmstadt 98

Marcel Schuhen, SG Greuther Fürth gegen SV Darmstadt 98

Es sah nicht gut aus, als Marcel Schuhen in der Nachspielzeit der Partie des SV Darmstadt 98 beim Hamburger SV unter Schmerzen zu Boden ging. Knapp drei Minuten lang wurde er behandelt. Ersatzkeeper Carl Klaus war bereits aufgesprungen, doch die Lilien durften nicht mehr wechseln. Schuhen hielt schließlich durch, brachte mit seinen Teamkollegen das wichtige 2:1 über die Zeit. Nach dem Abpfiff musste er gestützt vom Platz geführt werden.

Die ersten Befürchtungen waren schlimm, die offizielle Mitteilung des Vereins am Montag klang dann fast harmlos: „Muskuläre Probleme“ hieß es da – freilich eine sehr schwammige Formulierung, hinter der sich viel verbergen kann. Der Einsatz am Freitag gegen die SpVgg Greuther Fürth sei fraglich, räumte der Verein allerdings ein.

Schuhen fraglich, Stritzel verletzt

Sollte Schuhen ausfallen, wird es auf der Torhüterposition beim SV Darmstadt 98 dünn. Denn auch Ersatzkeeper Florian Stritzel steht nicht zur Verfügung, weil er noch an einem Handbruch mit Operation laboriert.

Bliebe also nur noch Carl Klaus. Der stand in dieser Saison bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 3:2 in Magdeburg im Tor, weil Schuhen bei der Geburt seines Sohnes dabei war. In der Liga kann Klaus in gut eineinhalb Jahren gerade eine Einsatzminute vorweisen – eine Anerkennungsgeste des scheidenden Trainers Dimitrios Grammozis im letzten Spiel der vergangenen Saison beim VfB Stuttgart, als es um nichts mehr ging.

Torhüter Carl Klaus bei seinem einzigen Pflichtspieleinsatz über die volle Distanz im Pokal gegen Magdeburg

Ein alter Bekannter kann dem SV Darmstadt 98 nicht helfen

Klaus wurde beim VfB Stuttgart und beim VfL Wolfsburg ausgebildet, spielte zuletzt in Spanien, ehe er im Sommer 2019 vereinslos wurde. Dass er dann in Darmstadt landete, hing auch mit einer Verletzung Schuhens zusammen. Der hatte sich zu Beginn der vergangenen Saison die Hand gebrochen. Daraufhin verpflichteten die Lilien gleich zwei Torhüter: Klaus und Igor Berezowsky.

Der frühere ukrainische U21-Keeper Berezowsky hatte schon zweimal zuvor beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag gestanden und ist seit Sommer wieder vereinslos. Doch diesmal kann er den Lilien nicht helfen. Denn anders als in der Zeit nach dem ersten Transferfenster im Herbst dürfen nach der zweiten Transferperiode im Winter keine vereinslosen Spieler mehr unter Vertrag genommen werden.

Überragte seine Mitspieler deutlich: Igor Berezovsky (Mitte) vergangene Saison beim SV Darmstadt 98

Ersatz wäre dann wohl A-Jugend-Keeper Henry Bremer, der zuletzt schon bei den Profis im Training dabei war. Allerdings ist der 18-Jährige wegen der Corona-Pause im Nachwuchsfußball seit Monaten ohne Spielpraxis.

Offiziell abgeschrieben haben die Lilien Schuhen für das Fürth-Spiel noch nicht. Ein Torhüter kann auch mit einem Muskelfaserriss unter Umständen eher spielen als ein Feldspieler. Schuhens schmerzverzerrtes Gesicht in Hamburg deutete allerdings nicht auf ein Zipperlein hin.

Dursun oder Zimmermann als Option?

Bei den Lilien nahm man die Situation mit Humor. Am Dienstagmorgen twitterte der Verein Fotos von Serdar Dursun und Torwarttrainer Uwe Zimmermann (59) und brachte diese mit einem Augenzwinkern als Optionen für die Torhüterposition ins Spiel. Wobei Angreifer Dursun sich offenbar nicht wirklich empfehlen konnte.

 

(Aktualisierte Version mit Lilien-Tweet am Ende)

Bildquellen

  • FCM-SVD-2020-21-blog-008: Arthur Schönbein
  • IMG_0004: Stephan Köhnlein/Lilienblog
  • SGF-SVD-blog-2019-20-schuhen-01: Arthur Schönbein
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