Ein Sieg war Carl Klaus bei der Liga-Startelf-Premiere zwar nicht vergönnt. Doch mit seiner Leistung beim 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth konnte der Vertreter des verletzten Stammkeepers Marcel Schuhen trotzdem zufrieden sein. An den beiden Gegentoren war er schuldlos. Und mit einigen guten Paraden hielt er seine Mannschaft gegen den Aufstiegsaspiranten vor allem im zweiten Durchgang im Spiel.
„Das hat sich schon wie Dauerbeschuss angefühlt. Die Bälle sind nur so durch den 16er geflogen“, sagte der 27-Jährige. Besonders in der letzten halben Stunde sei es nicht mehr gelungen, für mehr Entlastung zu sorgen. „Am Ende war es dann leider etwas zu viel.“
Carl Klaus: „Das bleibt natürlich besonders hängen“
Ein wenig angespannt sei er vor dem Spiel natürlich schon gewesen, schließlich habe er besonders im Fokus gestanden. „Wenn es das erste Spiel ist und man nicht weiß, wie viele in nächster Zeit noch dazukommen, bleibt das natürlich besonders hängen – bei den Anhängern, beim Trainerteam und bei der Mannschaft“, sagte Klaus. Aber er sei gut vorbereitet gewesen, in der Partie schnell in seine Abläufe gekommen, und die Mitspieler hätten ihn auch toll unterstützt. „Das war sehr schön, auch wenn es sehr intensiv war“, lautete sein Fazit.
Klaus wurde beim VfB Stuttgart und beim VfL Wolfsburg ausgebildet, schaffte den Sprung zu den Profis aber nicht. Drei Jahre spielte er beim spanischen Drittligisten Atletico Baleares auf Mallorca. Nachdem er mit dem Team 2019 den Aufstieg verpasst hatte, war er einige Wochen ohne Verein, ehe er im Herbst zu den Lilien stieß.
Zuvor nur eine Liga-Minute
Schuhen hatte sich kurz zuvor die Hand gebrochen, und die Lilien brauchten einen weiteren zweitliga-tauglichen Torwart. In seiner ersten Spielzeit kam Klaus auf gerade eine Einsatzminute in der letzten Saisonpartie gegen seinen Ex-Verein VfB-Stuttgart – vor allem eine Geste der Anerkennung des damaligen Lilien-Coaches Dimitrios Grammozis.
In dieser Saison stand Klaus im DFB-Pokal-Erstrunden-Match gegen den 1. FC Magdeburg im Tor, weil Schuhen wegen der Geburt seines Sohnes fehlte. Zu seinem Einsatz gegen Fürth kam er nun, weil Schuhen mit Wadenproblemen passen musste. „Wenn man zwei Jahre mittrainiert, möchte man natürlich auch Wertschätzung erfahren“, sagte Klaus über seine Liga-Startelf-Premiere. „Und man möchte zeigen, dass man zurecht dabei ist und die anderen auf einen setzen können. Das ist auch wichtig für das eigene Gefühl.“
Schuhen hofft auf seine Rückkehr gegen Würzburg
Trainer Markus Anfang bescheinigte dem 27-Jährigen eine gute Leistung. Ein „Riesenkompliment zollte gar Innenverteidiger Lukas Mai seinem Torhüter. Und auch der Schuhen, der sich im Spiel gegen den Hamburger SV eine Wadenverletzung zugezogen hatte, war voll des Lobes für seinen Vertreter. Trotzdem möchte der Stammkeeper so schnell wie möglich zurück ins Tor.
Das Abschlusstraining gegen Fürth hatte Schuhen wegen Schmerzen abbrechen müssen. Aber schon am Dienstag (18.30 Uhr) steht das Auswärtsspiel bei Schlusslicht Würzburger Kickers an. Das hat die etatmäßige Nummer eins noch nicht abgeschrieben. Dann wäre es zwar wieder das vorerst letzte Spiel für Klaus gewesen. Hängen bleibt auf jeden Fall ein positiver Eindruck.
Bildquellen
- SVD-SGF-2020-21-blog-024: Arthur Schönbein