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Markus Anfang wollte nichts gesehen haben. Doch nach der Handelfmeter-Entscheidung für den SV Darmstadt 98 kurz vor der Pause im Spiel gegen Würzburg standen Tobias Kempe und Serdar Dursun eine ganze Weile nur schwer übersehbar am Punkt und diskutierten alles andere als einmütig über den Schützen. Schließlich trollte sich Kempe, offensichtlich unzufrieden, und bekam von Mitspieler Erich Berko noch ein paar Worte gesagt, die man aus der Distanz wahlweise als Aufmunterung oder auch als Beruhigung interpretieren konnte.

„Ich habe da gar nicht hingeguckt in dem Moment“, sagte Anfang über die Zeit vor der Ausführung des Strafstoßes. Er habe vielmehr mit der gegnerischen Bank über die Handregelung gesprochen, die alle nicht verstehen. „Ob Tobi oder Serdar – einer von den beiden sollte die Kugel nehmen und sie reinschießen. Jetzt hat es Serdar gemacht. Tobi hätte ihn wahrscheinlich auch gemacht. Das war heute sicher nicht unsere größte Sorge.“

Markus Anfang und Serdar Dursun, V Darmstadt 98 - Eintracht Braunschweig

Klärungsbedarf: Markus Anfang erklärt Serdar Dursun, wieso er gegen Eintracht Braunschweig keinen Elfmeter schießen durfte

Anders als gegen Eintracht Braunschweig

Diesen Gleichmut beim Elfmeterschützen zeigte der Trainer nicht immer in dieser Saison. Noch in der Hinrunde hatte Anfang bei der Partie gegen Braunschweig von außen massiv Einfluss genommen, damit nicht Dursun, sondern Kempe schießt. In den vergangenen Wochen hat Dursun zwar zweimal geschossen und verwandelt – doch da hatte Kempe auf der Bank gesessen.

Hintergrund für Anfangs Zweifel an Dursun als Elfmeterschützen war dessen Strafstoß im Hinrundenspiel gegen den FC St. Pauli. Den hatte Dursun zwar auch verwandelt, allerdings beim Anlauf einen merkwürdig anmutenden Zwischensprung eingebaut, der seinem Trainer missfallen hatte und den er auch nach der Partie in Würzburg als „gewöhnungsbedürftig“ bezeichnete.

Tobias Kempe und Serdar Dursun, SV Darmstadt 98 - Fortuna Düsseldorf

Da waren sie noch ganz einmütig – Weil Tobias Kempe gegen Düsseldorf auf der Bank saß, durfte Serdar Dursun den Elfmeter für den SV Darmstadt 98 schießen

Win-win-Situation für Spieler und den SV Darmstadt 98

Auf die Frage des Lilienblogs, ob Dursun denn versprochen habe, beim Elfmeter keine Faxen mehr zu machen, stellte Anfang nur fest: „Er hat es jetzt nicht gemacht. Er hat ihn reingemacht.“ Um dann nochmals auf die Win-win-Situation für den Verein und den Angreifer hinzuweisen, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft: „Er ist so, er macht das so. Er hat seine Tore jetzt wieder gemacht. Wir sind dankbar, dass wir ihn haben. Er kann dankbar sein, dass wir ihn vorne so füttern. Von daher ist alles in Ordnung.“

Bildquellen

  • SVD-EBS-2020-21-blog-017: Arthur Schönbein
  • SVD-F95-2020-21-blog-025: Arthur Schönbein
  • SVD-FCSP-blog-2020-21-014: Arthur Schönbein

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