Nach fünf Jahren ist Schluss beim SV Darmstadt 98: Innenverteidiger Immanuel Höhn verlässt die Lilien, wie der Verein am Donnerstag bestätigte. Wohin es den 29-Jährigen zieht, war zunächst nicht bekannt.
Höhn war im Sommer 2016 vom damaligen Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg ans Böllenfalltor gekommen. Für wenige Wochen war er sogar der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte, bis ihm Roman Bezjak diesen Titel abspenstig machte. Im Gegensatz zu dem Slowenen blieb Höhns Gastspiel allerdings deutlich nachhaltiger.
Wie Immanuel Höhn zum Führungsspieler reifte
Leicht hat sich der gebürtige Mainzer bei den Lilien jedoch lange nicht getan. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Zudem musste er oft auf der eher ungeliebten rechten Außenverteidigerposition aushelfen.
Erst Trainer Dimitrios Grammozis setzte ihn kontinuierlich als Innenverteidiger ein, ebenso dessen Nachfolger Markus Anfang. Höhni, wie ihn Trainer, Mitspieler und Fans nennen, schwang sich zunehmend zum Führungsspieler auf. In Interviews gab er sich offen und emotional: „Es tut unheimlich weh“, war ein Satz, den Journalisten immer wieder von ihm nach Fehlern und Niederlagen zu hören bekamen.
Indizien für eine Trennung gab es
In der laufenden Saison bestritt er bislang 26 Ligaspiele und damit schon jetzt so viele wie in keinem der fünf Jahre zuvor für die Lilien. Auch wenn er nicht immer fehlerfrei agierte, brachte er für seine jungen Nebenmänner wie Patric Pfeiffer oder Lukas Mai Routine und Erfahrung in die Innenverteidigung.
Bereits im vergangenen Frühjahr hatte Höhn, damals mit einem Knöchelbruch mattgesetzt, seinen Vertrag nur um ein Jahr verlängert. In diesem Winter wurde der Schwede Thomas Isherwood für die Innenverteidigung verpflichtet – als „Vorgriff für die kommende Saison“, wie es hieß. Dieser Vorgriff wurde jedoch eher mit den beiden Leihspielern Mai und Nicolai Rapp in Verbindung gebracht.
Führungsspieler wie Fabian Holland oder Tobias Kempe verlängerten ihre Verträge frühzeitig. Sowohl Höhn wie der Verein hielten sich dagegen merklich zurück. „Wir halten es so wie letztes Jahr“, hatte Höhn erklärt und auf die prekäre Tabellensituation im Winter verwiesen. „Zum richtigen Zeitpunkt wird es zu Gesprächen kommen und bis es etwas Spruchreifes, bleibt alles intern.“ Nun ist die Entscheidung gefallen.
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- SVD-SVS-2020-21-blog-031: Arthur Schönbein