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Offen und klar, mit spürbarer Begeisterung für die neue Aufgabe und einer Prise Humor – so hat sich Torsten Lieberknecht am Donnerstag bei seiner Vorstellung als neuer Coach des SV Darmstadt 98 präsentiert. Die wichtigsten Aussagen in Stichpunkten:

Der Kontakt und das Angebot

Ich war noch nie so schnell an einem Arbeitsplatz wie hier. Ich bin mit vollem Enthusiasmus nach Darmstadt gefahren. Die erste Post, die die Geschäftsstelle des SV Darmstadt 98 bekommt, sind zwei Blitzer – aber alles noch im Rahmen (grinst). Die Chance, einen ambitionierten Zweitligisten zu übernehmen, hat mich alles sofort angefixt. Ich will authentisch vermitteln, dass ich dafür brenne, für diesen Verein an der Seitenlinie zu stehen. Für mich ist es wichtig, darauf aufzubauen, was hier in den letzten Spielzeiten war, ohne eine Kopie von jemandem zu sein. Alles umzustülpen wäre der falsche Ansatz. Ich freue mich, wenn es hier richtig losgeht.

Seine Spielidee

Du musst alle Phasen in einem Spiel abdecken. Du musst die Konter richtig fahren, Du musst wissen, wie Du tief verteidigst, Du musst wissen, was Du machst, wenn Du den Ball hast und Du musst wissen, wie Du den Gegner jagen kannst, wenn er den Ball hat. Der Ballbesitz spielt eine große Rolle. Aber das soll kein Zirkus sein. Der Ballbesitzfußball, der mir vorschwebt, ist zielorientiert auf das gegnerische Tor, um dort Tore zu schießen. Ich habe vor langer Zeit, als wir von der 3. in die 2. Liga aufgestiegen sind, haben wir im 4-1-4-1 gespielt. Ich bin ein großer Fan von diesem System. Aber das Zahlenspiel hat eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass die Spieler wissen, was sie mit und ohne Ball machen.

Die nötigen Transfers

Das ist nicht meine Achse, die da weggebrochen ist, sondern unsere Achse. Wir wissen, dass wir diese Positionen neu besetzen müssen und wollen. Die Jungs, die da sind, und die, die neu dazukommen, bekommen dadurch eine Chance. Die Geschichte hat gezeigt, dass die Lilien Abgänge gut kompensieren konnten. Charakter spielt dabei eine wichtige Rolle, aber natürlich auch, dass sie ins spielerische Profil passen.

Der Stil des Trainers Torsten Lieberknecht

Insgesamt geht es mir darum, dass sich die Mannschaft als eine große Familie empfindet, die trotzdem auch Profisport betreibt. Ich bin jemand, der für seine Mannschaft durchs Feuer geht. Aber ich kann auch eine andere Art an den Tag legen, wenn ich bei Spielern das Gefühl habe, dass sie permanent angeschoben werden müssen.

Alte Bekannte und junge Gesichter

Fabian Schnellhardt kenne ich aus Duisburg. Philip Tietz ist eine persönliche Entdeckung. Das war ein Nachbarskind von uns. Ich habe öfters mal auf der Straße mit ihm gekickt. Viele andere haben dann natürlich auch noch dazu beigetragen, dass er Profi geworden ist. Mir ist die Wertschätzung für den Nachwuchs wichtig. Braydon Manu hat in Braunschweig auch die ersten Schritte Richtung Profi gemacht.

Torsten Lieberknecht, SV Darmstadt 98

Der neue Lilien-Coach Torsten Lieberknecht

Über die Zeit nach seiner Freistellung in Duisburg

Ich habe mich reflektiert. Das sagen viele Trainer. Aber ich habe das wirklich gemacht. Ich habe einiges aufgearbeitet. Die Zeit war da. Ich habe viele Fortbildungen im Internet gemacht. In den letzten Wochen habe ich mich mit der Arbeitsagentur rumgeschlagen. Es ist schöner hier in Darmstadt zu sein als ständig mit der Arbeitsagentur permanent im Austausch zu stehen. Und ich habe mich um meine Frau und meine drei Kinder gekümmert. Es gibt Dellen im Lebenslauf. Aber das treibt mich umso mehr an zu zeigen, dass ich eine Mannschaft Richtung Aufstiegskampf führen konnte.

Umzugspläne und Zeitplan

Ich sehe den SV Darmstadt 98 nicht als Sprungbrett für irgendetwas. Meine Haltung und Wertevorstellung sind, dass ich die Verträge, die ich unterschreibe, auch immer erfüllen will. Wenn es über zehn Jahre wie in Braunschweig gehen würde, wäre das fantastisch, weil dann wissen wir, dass es höchstwahrscheinlich erfolgreich war. Jetzt bin ich hier, die Familie wird nachkommen. Wir haben in Niedersachsen gelebt, dann in Nordrhein-Westfalen. Jetzt lernen wir Hessen kennen.

Identifikation mit dem Verein

Natürlich geht es darum, den Fußball attraktiv zu gestalten und Siege zu holen. Aber es ist auch wichtig, dass man eine Identifikation aufbaut zu den Menschen, den Fans, zur Stadt Darmstadt. Das heißt auch, dass man sich zeigt, und kein Trainer ist, der nicht anfassbar ist. Es ist wichtig zu wissen, dass man den Verein nicht nur sportlich repräsentiert, sondern auch neben dem Platz – mit Bodenständigkeit und Nähe. Das verdienen die Anhänger eines Vereins. Ich sauge einen Club direkt auf, eine Stadt, die Fans, Schwingungen – nur so habe ich Energie und brenne auch für die Sache.

Das Lilien-Lied

Ich habe auch eine romantische Ader. Wenn man so ein Lied mitsingt, weiß man, dass es einem gefällt. Ich bin tatsächlich ein Fan der Darmstadt-Hymne.

Bildquellen

  • Lieberknecht_080621 (4): Handout SV Darmstadt 98
  • Lieberknecht_Praes1: Stephan Köhnlein/Lilienblog

8 Kommentare

  • Michael Rossa sagt:

    Gude,
    bin erstaunt…
    selbst ktitisch…scheinbar echt?
    Vllt hab ich mich bei Ihm geirrt?
    Nur der Aufstieg…was logischerweise der nächste Schritt
    wäre, Meilenweit entfernt!
    Was aber auf kurze Sicht mehr als nötig wäre!
    Zumindest x einen Schritt in die Richtung…gestandene Spieler!
    Ob er den Tietz entdeckt hat orrer net..unwichtig!
    Seydel…
    he hört mir bitte auf…Tietz…Fußballer?
    Ei dann bin ich de Kaiser von China!Seine Vita?Na Danke fürs Gespräch!
    Ständig die ach so tollen Nachrichten, wie Klasse die Spieler sin
    unn haste net gelesen!Selbst verletzt Verpflichtete..klaro Champ-Liga!
    Wehlmann is de Beste…..ich denk eher net!Shipnoski Saarbrücken..kennt er den Namen überhaubt?
    Dumm Gebabbel, Sry!!
    Der Trainer könnte zumindest
    ein Wunder bewirken!!
    Wir halten die Klasse!
    Unn sollten jetzt noch tatsächliche gestandene 2.te Liga Spieler verpflichtet werden
    äußere ich mich vllt noch x!
    Das bisherige..is erbärmlich, SVD!
    Allez le blue

  • Frank Hofmann sagt:

    Ich hatte mir mal die PK in volle rLänge angetan und muss sagen, er ist ein Type erfaherener „Grammouzis“ mit viel Spielwitz dahinter. Sein Schwäche wird sein, wie bekommt er das in dir Köpfe der Einzelspieler. Das 4-1-4-1 ist nicht mal so verkehrt, im Gegenteil, ABER wie bei M. Anfang System auch – das mangels Qualität [hier ist nun einmal kein Bayern München Umfeld mit bestimmten Automatismen] krachend gescheitert ist – brauchst Du da an den Nahtstellen mindestens 8 ohne Torwart (4 Stamm plus 4 Rotationserserven) hoch begabte erfahrene Spieler. Und diese 4 – 8 kosten richtig Kohle, die Fritsch & Co. leider wegen Corona und Sadionbau nicht haben dürften. Den Rest kann man dann auch besonders mit jüngeren Profis sorgenfrei besetzen. So hat es Fürth auch gemacht. Und Du brauchst einen aktiven Torwart. Und das kannst Du mit M. Schuhen leider so nicht voll umsetzen. M. Schuhen ist eher noch der klassischere Torwart der Defensiv im 5er und 16er arbeitet und altersbedingt mittlerweile eine gewisse Erfahrung hat, ABER er hat nicht die Ausbildung als offensiver Torwart, die man bräuchte, quasi als Libero mit Blick für den Spielaufbau mit Handschuhen und Fangarmen wie eine Gottesanbeterin auch spielen zu müssen. Ich würde aus dem System Anfang heraus eine Torwartumstellung begrüßen.

    Zusammengefasst 6 von 11 Spielern benötigen eine sehr solide Handwerkliche Basis in Schlüsselüpositonen, 5 weiter dürfen die Spontanität der Jugend mitbringen. So ähnlich kam Fürth verdammt weit!

    Gegen die 6 Großen wird Motivation weniger das Problem sein, eher der Druck die übrigen Mitbewerber schlagen zu müssen zu verarbeiten. Mir gefällt das man TL recht schnell als Gegner mal eben unterschätzen wird.

  • Sam sagt:

    Gude Stephan,
    Danke für Dein Engagement hier, frag doch bitte bei nächster Gelegenheit nach Manu. Soll der nun wiederkommen und hier ne Chance kriegen, wollen sie ihn abgeben oder Vertag verlängern und nochmal verleihen? Außer von Brandon’s Seite, der sich gerne nochmal hier versuchen würde, hab ich dazu noch nirgends was lesen können. Dachte eigentlich dass da jemand einhackt, als Torsten sagte, dass er ihn ebenfalls noch aus der Braunschweiger Zeit kennt. Leider Fehlanzeige. Dankeschön.

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Gude Sam – und vielen Dank für die netten Worte. Nachdem Braydon nicht in Halle bleiben wollte und er noch in Darmstadt unter Vertrag steht, wird er wohl erstmal wieder zurückkehren. Nochmal verleihen geht ohnehin nicht, weil der Vertrag 2022 endet und im letzten Vertragsjahr keine Leihe mehr erlaubt ist. Aber das behalten wir im Blick.

  • Michael Rossa sagt:

    Gude Stephan,
    super Beiträge von Dir..wie immer!
    Nur wenn ich was kaufen möchte, entscheide ich wann unn wo?
    Brauch ne gute Fußballinfo-Seite des SVDs!
    Welche Du mit Sicherheit mit den Kollegen leistest/bringst!!!!
    Nur schalt bitte den Medion-Werbe-Mist ab…ich brauche..kein T-Shirt-keine Hosen..
    hab welche an!
    Was möchtet Ihr sein?
    Ein prägende Fussi-Seite orrer billige Werbeschleuder-Seite?
    Erzähl bitte net Einnahmen, lauf der Zeit….blabla
    Gute fundierte Berichte & Beiträge stehn für sich unn brauchen diesen Werbescheiß net!
    Pers. Meinung!
    Bei letzterem bin ich weg!
    Schönes WE!
    Unn mit Serdar hätte die Türkei zumindest ein Tor erzielt,
    die Lille-Pfeife mit 16 Treffern lol

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Gude Michael,
      mal eine Frage: Würdest Du jede Woche 10 bis 20 Stunden ohne Bezahlung arbeiten und dabei sogar noch Geld dafür draufzahlen?
      Die Werbung wird automatisch eingespielt und ist eine der wenigen Möglichkeiten, zumindest einen Teil unserer Unkosten wieder reinzubekommen (EDV, Reisekosten, unendlich viel Arbeitszeit).
      Letztlich ist der Blog trotzdem ein riesen Zuschussgeschäft für alle seine Macher und Helfer.
      „Bild“ und „Echo“ haben eine Paywall, hinter der fast alle Beiträge versteckt sind, die hessenschau.de wird mit Rundfunkbeiträgen finanziert. Dagegen sind die Inhalte des Lilienblogs für die Nutzer komplett kostenlos. Und das soll auch so bleiben. Dabei hilft uns die Werbung!

      • Michael Rossa sagt:

        Gude Stephan,
        ich verstehs auf der einen Seite, schließlich sollt Ihr ja auch
        für Eure tolle Arbeit entlohnt werden!!!
        Danke, für Deine ausführliche Antwort!
        Guden Start in die Woche wünschend

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