Sogar Serdar Dursun hat beim Trainingsauftakt des SV Darmstadt 98 vorbeigesehen – als Zaungast, denn in der Türkei geht es für ihn erst im Juli los. Doch fast noch interessanter war, wer am Samstagnachmittag nicht dabei war. Dursuns Stelle im Sturm ist weiter vakant, ebenso die des zum FC Schalke 04 abgewanderten Victor Palsson im defensiven Mittelfeld. Und auch in der Innenverteidigung besteht nach dem Leihende von Lukas Mai und Nicolai Rapp noch Handlungsbedarf, wie Lieberknecht und Sportchef Carsten Wehlmann beide einräumten.
„Es wird sicherlich noch ein paar Neuzugänge geben“, sagte Wehlmann. „Aber wir werden nicht unruhig.“ Lieberknecht sagte, der Kader sei noch nicht vollständig. Ideal wäre, wenn bei der Abreise ins Trainingslager in den Schwarzwald in einer Woche der eine oder andere Neuzugang noch dabei wäre. „Aber ich arrangiere mich immer mit den Gegebenheiten vor Ort. Manchmal muss man eben auch ein bisschen warten.“
Zahlreiche Verletzte beim SV Darmstadt 98
Zwar brachten die Lilien am Samstag zwei komplette Trainingsmannschaften auf den Platz, allerdings waren darunter auch zahlreiche U19-Spieler sowie der künftig für Viertligist Koblenz spielende Henry Jon Crosthwaite. Dagegen fehlten die Verletzten und Rekonvaleszenten Patric Pfeiffer, Marvin Mehlem, Frank Ronstadt, Aaron Seydel, sowie Tobias Kempe, der in der Sommerpause einen Eingriff an der Nase vornehmen ließ.
Nur eingeschränkt trainierten wegen noch nicht komplett ausgeheilter Verletzungen Adrian Stanilewicz, Erich Berko und Leon Müller. Wer von ihnen mit ins Trainingslager fahren werde, ließ Lieberknecht zunächst offen. Man werde kurzfristig entscheiden, was für die einzelnen Spieler besser sei, sagte er.
Vollständig ist immerhin das Trainerteam seit der Verpflichtung von Co-Trainer Ovid Hajou. „Ovid ist jemand, der dazulernen möchte, der aber auch Qualität hat, die er eigenständig einbringt“, sagte Lieberknecht. Wieder im Dienst bei den Lilien ist zudem Torwarttrainer Dimo Wache nach langer Verletzungspause. Mit ihm hatte Lieberknecht noch als Profi in Mainz zusammengespielt.
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Dass Dursun vorbeigeschaut hat, spricht meines Erachtens für ein gutes Betriebsklima.
Grundsätzlich ja, hat sich auch darin gezeigt, wie herzlich er und seine Ex-Kollegen sich begrüßt haben. Allerdings war Dursun später ziemlich angepisst, weil er nach der Trainingseinheit – zumindest zunächst – nicht auf dem Platz allein trainieren durfte, weil die Greenkeeper schon unterwegs waren. „Jetzt habe ich mir drei Jahre für den Verein den Arsch aufgerissen und dann so was“, hat er gesagt. Ob sich die Sache noch zum Guten geklärt hat, habe ich nicht weiter verfolgt. Vielleicht hat’s ja die „Bild“ aufgegriffen?