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Patric Pfeiffer und seine Achterbahn-Fahrt

Patric Pfeiffer und Marcel Schuhen, SV Darmstadt 98

Patric Pfeiffer und Marcel Schuhen, SV Darmstadt 98

Patric Pfeiffer kommt wegen der Extraschicht etwas später zur Medienrunde. Er habe noch ein paar Sprints mit Co-Trainer Kai Peter Schmitz gemacht, um an seiner Explosivität zu arbeiten, sagt der Innenverteidiger. Nach seiner Corona-Infektion Ende Juli ist der 22-Jährige körperlich noch immer etwas im Rückstand. „Ich merke es noch immer etwas an der Ausdauer. Aber ich merke auch, dass es bergauf geht.“

Die vergangenen Monate waren für Pfeiffer eine Achterbahn-Fahrt. Im April zog er sich beim Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV einen Syndesmosebandriss zu und verpasste den Rest der Saison. In der Vorbereitung kämpfte er sich wieder heran. Doch dann kam kurz vor Saisonstart der nächste Schlag: die Corona-Infektion.

„Die ersten vier Tage lag ich richtig flach. Da hatte ich fast alles: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Halsschmerzen. Aber danach ging es wieder ganz gut“, sagt er. Wie er sich infiziert hat, wisse er leider nicht. Dass das Virus zunächst bei ihm, aber auch bei Braydon Manu und Frank Ronstadt nachgewiesen wurde, hänge damit zusammen, dass man zu Dritt viel unternehme.

Patric Pfeiffer: „Ich würde wieder schießen“

Danach spielte er im Pokal bei 1860 München die ersten 30 Minuten und wurde zur tragischen Figur. Kurz vor Ende der Verlängerung scheiterte er mit einem Kopfball am glänzend parierenden Löwen-Torhüter. Dann vergab er im Elfmeterschießen als einziger Spieler, so dass die Lilien ausschieden. „Ich habe schon ein paar Tage damit gehadert“, räumt er ein. „Aber danach habe ich mir gesagt: Das gehört zum Fußball, das passiert jedem Spieler mal. Ich würde auf jeden Fall wieder schießen.“

„Ich würde auf jeden Fall wieder schießen“ – Patric Pfeiffer nach seinem Fehlschuss im Pokal gegen 1860 München

Das Spiel vergangenen Sonntag wieder beim Hamburger SV war gleich unter mehreren Aspekten besonders für Patric Pfeiffer. Er stammt aus Hamburg, wurde im HSV-Nachwuchs ausgebildet und hat noch viele Freunde dort. „Für mich war das ein sehr geiles Spiel, weil ich gewusst habe, dass wieder Fans zugelassen werden“, sagt er. „Viele Freunde haben mich angeschrieben, dass ich für sie Karten besorgen soll. Das habe ich dann über Darmstadt und ein paar Spieler von Hamburg gemacht. So waren dann sehr viele Leute von mir im Stadion.“

Gelegentliches Coaching von den alten Hasen

Am Ende bot Pfeiffer (22) mit Clemens Riedel (18) eine souveräne Leistung in der Innenverteidigung. „Ich finde, dass wir das für unser Alter sehr gut machen und sehr gut harmonieren“, sagt er mit ein bisschen Stolz in der Stimme. Aber natürlich gebe es auf dem Feld auch noch etwas Coaching von erfahrenen Spielern wie Fabian Holland, Klaus Gjasula oder Torhüter Marcel Schuhen, wenn man einmal nicht ganz richtig stehe oder etwas Anderes besser machen könne.

Insgesamt sei die Stimmung sehr gut, die Mannschaft habe nach den Problemen zum Start die richtige Reaktion gezeigt. Mit Blick auf das Heimspiel gegen Hannover 96 (Samstag, 13.30 Uhr) gibt er sich optimistisch: „Ich glaube, dass es wieder ein sehr gutes und spannendes Spiel wird, weil wir nach den vergangenen zwei Spielen Selbstvertrauen haben und fast alle Spieler wieder zurück sind.“ Dass nochmals mehr Fans in Stadion dürfen als gegen Ingolstadt, freue ihn besonders: „Das letzte Jahr haben wir quasi nie vor Zuschauern gespielt. Im Ingolstadt-Spiel habe ich gemerkt, dass wir die Fans mitnehmen und dass die uns auch mitnehmen.“

 

Bildquellen

  • M60-SVD-2021-22-pokal-blog-0031: Arthur Schönbein
  • Trainingslager-svd-2021-22-blog-0043: Arthur Schönbein
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