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Die Gründe für den Aufschwung beim SV Darmstadt 98

SV Darmstadt 98 - Hannover 96

SV Darmstadt 98 - Hannover 96

Gerade drei Wochen ist es her, da sah die Situation beim SV Darmstadt 98 noch alles andere als rosig aus: null Punkte, null Tore, ausgeschieden im DFB-Pokal gegen einen Drittligisten, dazu eine lange Liste mit Verletzten und Kranken. Nun hat die Mannschaft mit sieben Punkten und zwölf Toren aus drei Spielen eine bemerkenswerte Wende geschafft. Das sind die wichtigsten Gründe dafür:

Teamgeist

Immer wieder haben Spieler wie Trainer betont, dass die Probleme in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn die Mannschaft zusammenschweißen würden. „Du wirst sehen: Wir werden so viel Energie aus der Scheiße ziehen“, hatte Torhüter Marcel Schuhen noch nach dem bitteren Pokal-Aus im Elfmeterschießen bei 1860 München prophezeit. Es waren keine Phrasen oder Durchhalteparolen. Tatsächlich überzeugte die Mannschaft in den vergangenen Spielen als Kollektiv. Man baute sich gegenseitig auf, half sich auf dem Platz, traf sich außerhalb und jubelte schließlich gemeinsam.

Der Kreis ist nicht neu – aber der Teamgeist beim SV Darmstadt 98 ist gewachsen

Individuelle Klasse

Auch wenn die Mannschaft als Team überzeugte, gab es einige Spieler, die für den Aufschwung besonders wichtig waren. Die Wende kam mit der Verpflichtung von Klaus Gjasula vom Hamburger SV. Der 31-Jährige füllte mit seiner Persönlichkeit und seiner Körperlichkeit jene Lücke im defensiven Mittelfeld, die dort nach dem Abgang von Victor Palsson klaffte. In den drei Spielen mit dem Albaner vor der Abwehr sind die Lilien unbesiegt. Im Sturm harmonieren Luca Pfeiffer (3 Tore) und Phillip Tietz (5 Tore) prächtig und lassen Torschützenkönig Serdar Dursun vergessen. Und auch die Rückkehr des erfahrenen Schuhen ins Tor zahlte sich aus, nachdem er die ersten beiden Spiele corona-bedingt verpasst hatte. Sein prächtig gehaltener Elfmeter gegen Hannover ist der beste Beleg dafür.

Einer der Garanten für den Aufschwung – Marcel Schuhen hält den Elfmeter gegen Hannover

Mut

Trainer Torsten Lieberknecht fordert Mut von seinen Spielern, zeigt ihn aber auch selbst. Sein Vertrauen in junge Spieler wie U19-Mann Clemens Riedel ist ein Beispiel dafür. Vor allem aber lässt er als erster Lilien-Coach seit Jahren mit zwei Stürmern spielen. Das zahlt sich aus. Inzwischen hat die Mannschaft vier Tore mehr erzielt als unter dem als offensivfreudig bekannten Vorgänger Markus Anfang zur gleichen Zeit in der Vorsaison.

Das neue Sturm-Dream-Team beim Jubel – Luca Pfeiffer und Phillip Tietz 

Trainer

Mit seiner emotionalen, bodenständigen Art passt Lieberknecht gut zum Verein, erreicht die Spieler ebenso wie die Fans. Seine glaubwürdige Begeisterung für die Stadionhymne „Die Sonne scheint“ erhöht seine Beliebtheit beim Anhang zusätzlich. Doch Lieberknecht auf Gefühl und Volksnähe zu reduzieren, wäre viel zu kurz gegriffen. Seine Handschrift als erfahrener Trainer zeigt sich im überaus attraktiven Spiel der Mannschaft zuletzt. Er selbst betont immer wieder das Kollektiv. Als nach dem 4:0 über Hannover „Lieberknecht“-Sprechchöre durch das Stadion hallten, schien ihm das fast ein wenig unangenehm. Gestenreich signalisierte er, dass der Applaus der Mannschaft gebühre. „Klar gibt es einen Trainer“, sagte er später. „Aber es gibt vor allem eine Mannschaft und viele Verantwortliche, die dafür gesorgt haben, dass wir gerade die Anfangsphase der Saison überstehen konnten, weil wir ruhig geblieben sind.“

Bildquellen

  • SVD-H96-2021-22-blog-0007: Arthur Schönbein
  • SVD-H96-2021-22-blog-0029: Arthur Schönbein
  • SVD-H96-2021-22-blog-0017: Arthur Schönbein
  • SVD-H96-2021-22-blog-0033a: Arthur Schönbein
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