Im Spiel gegen Hannover 96 musste Benjamin Goller zur Pause in der Kabine bleiben. Im ersten Durchgang habe er ein paar unglückliche Szenen gehabt, sagte Trainer Torsten Lieberknecht, fügte aber mit großer Hochachtung an: „Der dreht immer am größten Rad, ist nur im Vollsprint unterwegs und will alles im höchsten Tempo machen. Wir müssen eben daran arbeiten, dass er in seinem jugendlichen Elan noch etwas effektiver wird.“
Auf dieser Erklärung kann der 22 Jahre alte Flügelstürmer gut aufbauen: „Ich gebe immer 100 Prozent“, sagt er. „Dann ist man halt mal platt, kommt früh raus. Aber wenn man 100 Prozent gegeben hat, kann man sich auch keinen Vorwurf machen.“
Dass er noch Defizite hat, weiß der ehemalige U20-Nationalspieler selbst, der bis zum Saisonende von Werder Bremen ausgeliehen ist: „Ich muss an meiner Torgefährlichkeit und am letzten Pass arbeiten, bessere Entscheidungen treffen, wenn ich mit dem Ball auf die Kette zugehe, und vielleicht einen Tick ruhiger agieren.“ Mit Videoanalyse und vor allem im Training versuche er, hier noch besser zu werden.
Darmstadt ist schon die vierte Profistation für Benjamin Goller
Für sein Alter hat der gebürtige Reutlinger schon einige Stationen auf dem Buckel: in der Jugend bei den Stuttgarter Kickers und beim FC Schalke 04. Von den Schalke-Profis ging es nach Bremen, die ihn zunächst nach Karlsruhe und nun nach Darmstadt ausliehen. Auch vor diesem Hintergrund kommt die Frage nach seiner Zukunft zumindest zum aktuellen Zeitpunkt zu früh.
„Jetzt bin ich hier in Darmstadt, ich fühle mich wohl in Darmstadt, und was in einem Jahr ist, kann ich heute noch nicht sagen“, sagt er. „Fußball ist so schnelllebig, was ich in den letzten Jahren selbst erlebt habe. Wenn ich heute etwas sage, ist das vielleicht in zwei Monaten schon wieder ganz anders.“
Obwohl Goller schon einige Stadien in Deutschland gesehen hat, steht am kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock eine Premiere für ihn an. „Ich habe tatsächlich noch nie in Rostock gespielt“, sagt er, wobei er die Stadt mit charmantem schwäbischen Akzent „Roschtok“ ausspricht. „Das wird bestimmt ein heißes Spiel, weil die sehr aggressiv spielen und laute Fans im Stadion haben.“
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- SVD-FCI-2021-22-blog-0043: Arthur Schönbein