Lieberknecht: Gedankenspiele über Schnellhardt-Ersatz

Mit der Rotsperre für Fabian Schnellhardt stellt sich beim SV Darmstadt 98 für Trainer Torsten Lieberknecht die Systemfrage im zentralen Mittelfeld. Für das Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim (Freitag, 18.30 Uhr) bieten sich als Nebenmann für den gesetzten Klaus Gjasula bieten sich Tobias Kempe, Nemanja Celic oder auch Fabian Holland an, wie der Coach am Donnerstag sagte.

Kempe sei ein ähnlicher Typ wie Schnellhardt, erklärte Lieberknecht. Das wäre dann die offensivere Variante. Holland, der im zentralen Mittelfeld im zweiten Durchgang gegen Dresden eine ganz starke Leistung bot, wäre eher defensiver ausgerichtet. Wenn Kempe oder Holland auf die Schnellhardt-Position verschieben, wäre Emir Karic wohl erster Kandidat für die Startelf auf der linken Außenbahn.

Neuzugang Celic, der wie Holland eher defensiver ausgerichtet ist, habe seine körperlichen Defizite aufgeholt und sei ebenfalls eine Option, sagte der Lilien-Trainer. Die Entscheidung werde erst fallen, wenn er nochmals darüber geschlafen habe.

Die schlechte Bilanz des SV Darmstadt 98

Als Lieberknecht vor dem Dresden-Spiel auf die positive Statistik gegen die Sachsen angesprochen wurde, hatte er erklärt, dass er sich nicht viel mit Statistiken beschäftigte. Gegen Heidenheim erwähnte er explizit die zuletzt negative Statistik der Lilien gegen den Verein von der Ostalb. Bei neun Auswärtsspielen in den vergangenen 13 Jahren gab es dort bislang nur einen Sieg der Lilien. „Ich habe einen sehr guten Pressesprecher, der mir heute Morgen erklärt hat, wie die Statistik aussieht“, sagte er schmunzelnd. „Von daher konnte ich mich dieser Statistik gar nicht entziehen.“

Mit Blick auf den Gegner erwartet Lieberknecht ein schweres Spiel. Heidenheim komme mit Ruhe und Kontinuität immer näher an den Bundesliga-Aufstieg. Das sei auch eine herausragende Trainerleistung. Mit Heidenheims Coach Frank Schmidt, dem dienstältesten Trainer im deutschen Profifußball, spielte Lieberknecht bereits in der Juniorennationalmannschaft zusammen.

Rückkehr von Mehlem ins Training womöglich schon im Oktober

Personell gibt es beim SV Darmstadt 98 gleich mehrere gute Nachrichten. Braydon Manu fehlt zwar noch, hat seinen Muskelfaserriss aber weitgehend überwunden und soll kommende Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, wie Lieberknecht sagte. Tim Skarke absolviert nach seiner Adduktorenoperation externe Reha-Maßnahmen, um dort vor der Rückkehr zur Mannschaft den letzten Schliff zu bekommen.

Gute Fortschritte mache zudem Marvin Mehlem nach seiner Knieoperation. Er könne womöglich schon in der nächsten Länderspielpause Anfang Oktober ins Mannschaftstraining einsteigen. „Das würde uns natürlich wahnsinnig freuen, aber ich möchte da jetzt auch keinen größeren Druck machen und den Marvin stressen“, sagte der Coach.

Dorthin ist Aaron Seydel bereits zurückgekehrt, der rund ein halbes Jahr wegen einer Achillessehnenverletzung ausgefallen war. Er ist laut Lieberknecht inzwischen wieder einsatzfähig. Ob es für einen Platz im Kader reichen wird, ist aber noch offen.