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Meine Woche mit dem SV Darmstadt 98

Füller, Woche, SV Darmstadt 98

Füller, Woche, SV Darmstadt 98

Ein reflektiertes Raubein, ein glaubensstarker Debütant und ein Trainer ohne Schlafprobleme – Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein über seine kurze Woche mit dem SV Darmstadt 98.

Sonntag 

Auch wenn es keine Absicht war – der Tritt von Fabian Schnellhardt gegen Yannick Stark sah heftig aus. Die rote Karte war gerechtfertigt, zwei Spiele Sperre sind ein angemessenes Urteil. Dass der SV Darmstadt 98 trotz der frühen Unterzahl gegen Dresden gewannen, war das Ergebnis von Kampf, Einsatz, Willen und Leidenschaft – Tugenden, die die Lilien auch in ihren besten Zeiten ausgezeichnet haben. Das haben auch die Fans honoriert, die für eine großartige Atmosphäre auf der Baustelle Böllenfalltor sorgten.

Keine Absicht, aber voll getroffen – Fabian Schnellhardt sieht gegen Dresden Rot

Montag

Erste Medienrunde für den Lilienblog mit Klaus Gjasula. Ich gebe zu, dass ich die Verpflichtung skeptisch gesehen habe. Aber seine Leistung und sein Wert für die Mannschaft haben mich eines Besseren belehrt. Im Interview gibt sich der 31 Jahre alte Albaner, der in Freiburg aufgewachsen ist, reflektiert, humorvoll und ausgesprochen sympathisch.

Großer Wert für die Mannschaft – Klaus Gjasula im Trikot der Lilien gegen seinen Ex-Verein Hamburger SV

Bemerkenswert auch: Zuletzt hatte sich Gjasula, der Spieler mit den meisten gelben Karten in einer Bundesliga-Saison, beschwert, dass er oft wegen dieses Images unberechtigt verwarnt werde. Diesmal räumt er ganz offen ein, dass die gelbe Karte gegen Dresden gerechtfertigt gewesen sei. Er habe seinen Gegenspieler Yannick Stark festgehalten, das sei ein taktisches Foul gewesen.

Mittwoch

Als Frank Ronstadt im Sommer von Absteiger Würzburger Kickers zu den Lilien kam, brachte er ein Bänderverletzung mit. Nachdem er die überwunden hatte, infizierte er sich mit seinen beiden Kumpels aus Hamburger Zeiten – Patric Pfeiffer und Braydon Manu – um seinen Geburtstag mit Corona. Eine harte Zeit, die ihn aber gestärkt habe, sagt er. Zum einen habe er mit einem Mentalcoach zusammengearbeitet. Zum anderen habe er als gläubiger Christ viel in der Bibel gelesen, was ihm auch Kraft gegeben habe.

Gegen Dresden gab er sein Debüt als Einwechselspieler, hätte fast sogar noch ein Tor geschossen. Der Fehlschuss wurmte ihn. Mit etwas mehr Ruhe und Energie hätte er den gemacht, sagte er selbstkritisch.

Mit etwas mehr Ruhe … Frank Ronstadt nach seinem Fehlschuss gegen Dresden

Donnerstag

Vor der Partie gegen Dresden hatte Trainer Torsten Lieberknecht augenzwinkernd erklärt, er werde wohl noch zwei Nächte über die Aufstellung grübeln müssen. Vor dem Heidenheim-Spiel räumte er schmunzelnd ein: „Auch wenn ich sage, ich schlafe noch mal eine Nacht drüber, wache ich dann auf und habe nur geschlafen und konnte nicht nachdenken.“

Viel Lob hat er für Gegner Heidenheim übrig, bei denen Lieberknecht die Tendenz zum Bundesliga-Aufstieg sieht. „Da spiele ich jetzt den Christian Streich, der die Mainzer in den Europa-Cup gesprochen hat“, sagte er schmunzelnd. Streich hatte sich später allerdings von seiner Aussage in der vergangenen Woche distanziert. „Ich habe mich die letzten zwei Tage abartig geärgert“, sagte Streich. Mainz könne „alles gebrauchen – aber nicht so ein Zeugs von einem anderen Trainer“. Er habe „nicht genug nachgedacht“ und sich zu dem „Blödsinn“ hinreißen lassen.

Bildquellen

  • SVD-SGD-2021-22-0009: Arthur Schönbein
  • HSV-SVD-2021-22-blog-036: Arthur Schönbein
  • SVD-SGD-2021-22-0043: Arthur Schönbein
  • SVD-OSN-2019-20-sonstiges-004: Arthur Schönbein
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