Fabian Schnellhardt: Können noch mutiger agieren

Die rote Karte gegen Dresden war die zweite in der Profi-Karriere von Fabian Schnellhardt. „Da hatte ich schon zwei, drei Tage zu knabbern“, räumt der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler ein. Gegen Bremen hatte er die zwei Spiele Sperre abgesessen und stand gleich wieder in der Startformation. „Ich war froh, dass sich der Trainer für mich entschieden hat. Ich war weder besonders überrascht, noch wäre ich übermäßig angepisst gewesen, wenn er sich anders entschieden hätte.“

Konkret hatte sich Trainer Torsten Lieberknecht für das Tandem Schnellhardt und Tobias Kempe vor der Abwehr entschieden. Beide haben ihre Stärken eher in der Offensive. Man habe sich deswegen vorher gut abgesprochen, dass zumindest immer einer von beiden die Position vor der Abwehrkette halte und bei Kontern absichere, erklärt Schnellhardt. „Es wäre natürlich ärgerlich gewesen, wenn beide vorne rumlatschen und wir einen dämlichen Konter bekommen.“

Das System hat gut funktioniert. Weil sich Klaus Gjasula wegen einer Corona-Infektion weiter in Quarantäne befindet, gibt es für Lieberknecht für das Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (Samstag, 13.30 Uhr) keinen dringenden Änderungsbedarf auf der Position.

Trotz des klaren Sieges über Bundesliga-Absteiger Bremen sieht Schnellhardt jedoch noch Steigerungspotenzial. Dabei gehe es etwa um Zweikämpfe oder Ballbesitz. „Mit Ball können wir noch ein bisschen mutiger agieren“, sagt er und fügt an: „Insgesamt als Team haben wir noch Luft nach oben.“

Für Fabian Schnellhardt ist die 2. Liga „bekloppt“

Zum ersten Mal hat der SV Darmstadt 98 in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewonnen. „Klar haben wir ein bisschen Rückenwind. Aber unsere Auswärtsbilanz ist noch nicht so prickelnd“, sagt Schnellhardt, der selbst in der Saison 2015/16 für Kiel gespielt hatte. Ziel sei es, den aktuellen Schwung so lange wie möglich mitzunehmen und auch in Kiel zu gewinnen.

Bauchfrei im hohen Norden – Fabian Schnellhardt beim Spiel in Kiel in der Vorsaison, das die Lilien 3:2 gewannen.

„Wir wissen genau, dass es für uns schwer wird, wenn wir nicht an die 100 Prozent geben – egal ob wir gegen Kiel, gegen Sandhausen, gegen Bremen oder Schalke spielen“, sagt Schnellhardt. „Aber wir wissen auch, dass es schwer wird, uns zu schlagen, wenn wir an unsere 100 Prozent gehen und jeder für den anderen Gas gibt und marschiert.“

Von einer grundlegenden Tendenz nach oben will der gebürtige Thüringer nicht sprechen. Er wisse gar nicht genau, auf welchem Platz die Lilien gerade stehen. „Wenn wir die nächsten zwei Spiele gewinnen, klettern wir noch ein paar Plätze nach oben. Aber wenn wir die zwei nächsten Spiele verlieren, müssen wir wieder nach unten gucken.“ Sein Fazit: „Die 2. Liga ist bekloppt. Man sieht eigentlich jedes Wochenende, was für komische Ergebnisse dabei rumkommen.“

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