Der Corona-Pandemie zum Trotz hat der SV Darmstadt 98 in der Saison 2020/21 einen Gewinn erwirtschaftet. Für die laufende Spielzeit geht der Verein jedoch von einem Verlust in Höhe von drei bis vier Millionen Euro, wie Präsident Rüdiger Fritsch am Mittwochabend auf der Mitgliederversammlung der Lilien sagte.
Bei 29,97 Millionen Euro Gesamteinnahmen betrug der Gewinn 2,07 Millionen Euro. Dies sei durch Sparmaßnahmen auf allen Ebenen möglich geworden.
Grund für die erwarteten Verluste in der aktuellen Saison sei hauptsächlich das Minus von rund acht Millionen Euro bei den medialen Vermarktungseinnahmen. Das könne man jedoch mit den Rücklagen aus den vergangenen Jahren auffangen, sagte Fritsch.
Angriff auf die Top 20
Zusammen mit verschiedenen Beteiligten in und um den Verein hat der SV Darmstadt 98 in den vergangenen Monaten ein neues Leitbild entworfen.
Es enthält unter anderem die Vision, sich mit wirtschaftlicher Stabilität „langfristig in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga“ zu etablieren und die Top 20 im deutschen Profifußball herauszufordern.
Zudem bekennt man sich etwa zu demokratischer Mitbestimmung, der 50+1-Regel sowie dem Erhalt von Stehplätzen und sozialverträglichen Ticketpreisen.
Künftig nur noch „Wir Lilien“
Der seit dem Bundesliga-Aufstieg 2015 genutzte Claim „Wir Lilien. Aus Tradition anders“ wird auf „Wir Lilien“ verkürzt, ohne dass man sich damit von der Tradition abwende, wie die Verantwortlichen betonten. In „Wir Lilien“ stecke so viel Tradition, sagte Geschäftsführer Martin Kowalewski.
Zudem heißt es in den neu formulierten Vereinswerten, die Handlungsmaxime sei „die stete Verbindung von Tradition und Moderne“. Die Vereinswerte setzen sich aus den drei Paaren „Verlässlich & Aufgeschlossen“, „Eigenständig & Ambitioniert“ sowie „Mitreissend und Mutig“ zusammen.
Hans Kessler zum Ehrenpräsidenten gewählt
Zum Ehrenpräsidenten gewählt wurde der frühere Vereinspräsident Hans Kessler. Der mittlerweile 72-Jährige stand beim SV Darmstadt 98 von 2007 bis 2012 an der Spitze und führte die Lilien in dieser Zeit aus der Insolvenz.
Das amtierende Präsidium wurde ohne Gegenstimme entlastet. Wahlen stehen erst im kommenden Jahr wieder an.
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Bildquellen
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