Die Eltern von Braydon Manu stammen aus Ghana, er selbst wurde in Itzehoe geboren und wuchs in Hamburg auf. Dass er in der vorherigen Länderspiel-Pause überraschend für die ghanaische Nationalmannschaft nominiert wurde, habe ihn, aber auch seine Eltern „super stolz“ gemacht, sagt er. Dass es dann für den 24 Jahre alten Flügelspieler – zumindest zunächst – nicht für das Debüt reichte, sei da nicht so schlimm gewesen.
Zuletzt war er als Dreijähriger in Ghana gewesen, wie er sagt. Der Besuch jetzt hat Spuren hinterlassen: „Ich war schon sehr schockiert“, räumt er mit Blick auf die Lebensumstände dort ein. „Aber die Menschen sind viel offener, machen sich nicht so viel Kopf. Sie genießen das Leben, obwohl sie nicht viel haben. Da habe ich als Mensch viel dazu gelernt.“
„Nicht so viel Kopf machen“
Einen Grund für die aktuelle Erfolgsserie der Lilien mit vier Siegen und einem Remis aus den vergangenen fünf Spielen sieht Manu ebenfalls darin, dass sich die Spieler auf dem Platz „nicht so viel Kopf machen“, Spaß haben und den Moment genießen.
Zu den Erfolgen konnte endlich auch Manu seinen Teil beitragen. Nachdem er in den bald zweieinhalb Jahren in Darmstadt meist verletzungsbedingt wenig zum Zug gekommen war und sich vergangene Rückrunde sogar zu Drittligist Hallescher FC ausleihen hatte lassen, stand er die vergangenen beiden Spiele in der Startformation.
Was Braydon Manu Torsten Lieberknecht besonders anrechnet
Dabei veranstaltete er viel Wirbel nach vorne, bereitete jeweils ein Tor vor – und musste dennoch beide Male vorzeitig vom Platz. Gegen Nürnberg blieb er zur Halbzeit aus taktischen Gründen in der Kabine. „Überrascht“ sei er zunächst gewesen. „Aber ich habe mich danach ganz schnell wieder aufgerafft.“ Am Ende habe es sich ausgezahlt, die Mannschaft habe gewonnen. „Und alle waren zufrieden und glücklich.“ Gegen Schalke musste er nach einer knappen Stunde vom Platz – wohl auch wegen seiner gelben Karte, wie er vermutet. „Ich hätte noch weiterspielen können“, sagt er.
Am Aufschwung Manus hat auch Trainer Torsten Lieberknecht seinen Anteil, der ihn als Nachwuchsspieler in seiner Braunschweiger Zeit – ähnlich wie Phillip Tietz – zu den Profis hochgezogen hatte. Dass man sich nun in Darmstadt wieder getroffen habe, habe ihn gefreut. „Ich habe gewusst, dass da jemand ist, der einen kennt und weiß, was man kann“, sagt er. „Er lässt mich so sein, wie ich bin. Das ist wahrscheinlich der Schlüssel bei mir.“
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Bildquellen
- SVD-FCN-2021-22-blog-016: Arthur Schönbein
- S04-SVD-2021-22-blog-0009: Arthur Schönbein