Zu Saisonbeginn herrschte beim SV Darmstadt 98 verletzungs- und coronabedingt große Personalnot. Vor dem Spitzenspiel gegen den FC St. Pauli (Samstag, 13.30 Uhr) am ausverkauften Böllenfalltor steht Trainer Torsten Lieberknecht nun fast der gesamte Kader zur Verfügung – zumindest im Training. Lediglich Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt fällt wegen seines Muskelbündelrisses in der Wade noch längere Zeit aus.
Die beste Nachricht, die der Lilien-Coach am Donnerstag verkünden konnte, war, dass Tim Skarke inzwischen wieder mit der Mannschaft trainiert und auch bei Trainingsspielen auf dem Platz steht. Der 25 Jahre alte Flügelstürmer hat wegen einer Adduktorenoperation in dieser Saison noch kein Spiel absolviert. Bis er allerdings wieder eine Option für den Kader ist, wird noch einige Zeit vergehen, sagte Lieberknecht.
Viel Vertrauen in Sobiech
Auch Innenverteidiger Lasse Sobiech, der seit Ende September wegen muskulärer Probleme kein Spiel mehr für die Lilien bestritten hat, ist seit Donnerstag wieder ins Training eingestiegen. Für einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub St. Pauli, für den er 134 Partien bestritt, wird es aber aller Voraussicht nach noch nicht reichen – auch wenn sich Lieberknecht ein Hintertürchen bei der Kadernominierung offen ließ.
Der Coach sprach von einem „unglaublich gutes Vertrauensverhältnis“ zu dem 30-Jährigen, der die Situation sehr reflektiert sehe und auch die starken Leistungen der beiden aktuellen Innenverteidiger Patric Pfeiffer und Thomas Isherwood durchaus wahrnehme.
Wenn Sobiech körperlich und mental wieder soweit sei, werde man sich gegebenenfalls Gedanken über mögliche Umstellungen machen. „Es ist ein unglaubliches Brett zu wissen, dass du einen Lasse Sobiech hast, einen Jannik Müller oder einen Clemens Riedel“, sagte der Coach mit Blick auf die vielen Optionen in der Innenverteidigung. Das werde sich auf Dauer auszahlen.
Wunsch nach Kontinuität beim SV Darmstadt 98
Allerdings stellte Lieberknecht mit Blick auf die Kadernominierung auch wieder Härtefälle in Aussicht. Zuletzt hatte es für den erfahrenen Jannik Müller nicht für einen Platz unter den ersten 20 Spielern gereicht.
Auszahlen soll sich auch die Personalpolitik. Gerade diese Woche gab der Verein die vorzeitigen und langfristigen Vertragsverlängerung mit den beiden Außenverteidigern Fabian Holland und Matthias Bader bekannt. „Mein Wunsch ist Kontinuität“, sagte Lieberknecht.
Lieberknecht über Bader: „Fast eine Beleidigung“
Für Schmunzeln sorgte der Coach im Zusammenhang mit einer Aussage Baders. Dieser hatte erklärt, Lieberknecht habe ihn bereits nach dem zweiten Saisonspiel auf die Ausdehnung des Vertrags angesprochen. „Ich glaube, das war schon nach der ersten Trainingswoche“, sagte er. „Der Junge ist einfach super. Der kann kicken.“
Aber jetzt müsse er wohl nochmals mit dem Spieler sprechen, sagte Lieberknecht weiter mit einem Augenzwinkern. Es sei „ja fast eine Beleidigung“, dass er angeblich so lange gewartet haben soll, bis er Bader die Vertragsverlängerung nahegelegt habe.
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Bildquellen
- Lieberknecht_Pauli: Stephan Köhnlein