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Laut einem Bericht der Online-Ausgabe der „Welt“ werden die Lilien bei ihrem Auswärtsspiel in Aue am Samstag von Trainer Dimitrios Grammozis betreut (siehe Screenshot). Für alle, die jetzt Schnappatmung bekommen: Das ist definitiv falsch! Und es ist ein schönes Beispiel für die Grenzen der künstlichen Intelligenz.

Grammozis is back

Dimitrios Grammozis is back – oder war er bei der „Welt“ womöglich nie weg?

Der Roboter hat es nicht besser gewusst

Die „Welt“ lässt einen Teil ihrer Meldung von ihrem Partner Retresco anhand von Spieldaten automatisch erstellen. Beim Lesen fällt das nicht wirklich auf. Der sogenannte Roboterjournalismus hat in den vergangenen Jahren riesige Fortschritte gemacht. Die eine oder andere hölzerne Formulierung könnte auch von einem echten Menschen stammen.

Das Problem: Wenn in den Spieldaten für den Beitrag ein Fehler steckt oder zum Beispiel die Angaben zum Trainer nicht aktualisiert werden, wird das Programm nicht stutzig. Es kann ja nicht sehen, dass Grammozis gerade erst mit Schalke 2:4 gegen Darmstadt verloren hat. Der Algorithmus bastelt munter seine Meldung, die in sich stimmig ist.

Oft fallen die Fehler auch niemandem auf. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des oben genannten Beitrags über Grammozis war dieser bereits rund vier Stunden online. Ein Lilienblog-Leser hat uns darauf aufmerksam gemacht.

Auch Menschen machen Fehler

Zur Ehrenrettung des Journalistenroboters: Auch Menschen machen Fehler. Womöglich sogar mehr. Als Grammozis Trainer bei den Lilien war, wurde im Stadion bei der Vorstellung der Mannschaft einmal Vorgänger Dirk Schuster als aktueller Trainer aufgerufen. Und kürzlich hat einmal sogar ein Journalist Torsten Lieberknecht nach einem Unentschieden zum Sieg gratuliert.

Das Problem beim Roboterjournalismus ist eher ein anderes: Wer braucht diese Meldungen überhaupt? Wenn man nur Datensätze in Sätze mit Wörtern packt, ist der Gewinn in der Regel überschaubar. Da sind die Tabellen und Datenblätter oft übersichtlicher.

Ein Journalismus, der einen Mehrwert bieten und damit auch für die Zukunft seine Daseinsberechtigung nachweisen will, muss mehr bieten. Dazu gehört: vor Ort sein, mit den Menschen sprechen, genau hinsehen und hinhören und auch verstehen, was gerade nicht gesagt wird. Das ist auch für den Lilienblog der Maßstab.

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Bildquellen

  • 2021-11-24_Grammozis: Screenshot
  • SVD-BOC-blog-sonstiges-2019-20-011: Arthur Schönbein

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