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Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein über das Spiel des SV Darmstadt 98 gegen Fortuna Düsseldorf in Zeiten der Corona-Pandemie:

Es lag ein Hauch von Wehmut über diesem Freitagabend. Dabei war doch noch einmal alles für ein Fußballfest angerichtet: ein Flutlichtspiel, ein fast volles Stadion, eine Erfolgsserie im Rücken und die Chance für den SV Darmstadt 98, zumindest kurzzeitig wieder auf Rang eins zu springen.

Am Ende haben die Lilien vordergründig nach mehr als zwei Monaten mal wieder ein Spiel verloren. Das ist kein Beinbruch. Vor allem, weil die Mannschaft im zweiten Durchgang trotz des Rückstands Moral gezeigt und das Publikum das auch honoriert hat.

Aber selbst ein Sieg oder ein Punktgewinn hätten nichts geändert: Die Akteure auf dem Platz und die Fans auf den Rängen wussten, dass es Spiele vor einer solchen Kulisse wegen der Corona-Situation in Deutschland in der nächsten Zeit nicht mehr geben wird. „Ich bin jetzt schon traurig“, hatte Trainer Torsten Lieberknecht angesichts dieser Aussichten bereits vor dem Spiel gesagt.

Eine gespaltene Gesellschaft – auch beim Fußball

Die Frage nach den richtigen Maßnahmen gegen das Corona-Virus spaltet die Gesellschaft in Deutschland – auch beim Fußball. Einige wollen sich den Spaß nicht nehmen lassen, sehen das Ansteckungsrisiko unter freiem Himmel als sehr begrenzt. Die anderen empfinden in diesen Zeiten auch unter freiem Himmel in Menschenmengen ein großes Unbehagen.

Offiziell blieben gegen Düsseldorf 550 Plätze am Böllenfalltor ungenutzt. Doch es waren wohl deutlich weniger im Stadion. Denn auch so mancher, der eine Dauerkarte oder ein bezahltes Ticket für das Spiel hatte, blieb an diesem Freitagabend lieber zu Hause, wie die deutlichen Lücken auf allen drei Tribünen zeigten.

Im Stadion herrschte auch bei den vergangenen Spielen augenscheinlich eine relativ gute Disziplin – zumindest mit Blick auf das Tragen eines Mundschutzes. Doch wer einmal eine Stunde oder später nach dem Abpfiff durch die Menge vor dem Stadion gegangen ist, konnte sehen, dass sich diese Disziplin im meist (sieges)trunkenen Zustand ziemlich relativierte.

Nun steht – zumindest zuschauertechnisch – eine triste Zeit bevor. Wie viele Zuschauer die Partie in Paderborn verfolgen dürfen, ist noch unklar. Das Spitzenspiel in Regensburg wird nach jetzigem Stand ein Geisterspiel. Spiele vor einer Kulisse wie gegen Düsseldorf wird es in den kommenden Wochen nicht mehr geben. Es lag ein Hauch von Wehmut über diesem Freitagabend.

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Bildquellen

  • FCSP-SVD-blog-2019-20-ball: Arthur Schönbein

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