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Eine Legende im Homeoffice, keine gelben Straßen, aber dafür andere Ekligkeiten in Paderborn – die Woche mit dem SV Darmstadt 98 aus Sicht von Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein. 

Montag

Und da sage noch mal einer, Männer können kein Multitasking: Beim Video-Interview mit Sandro Sirigu hat der Ex-Lilien-Spieler im Homeoffice gleichzeitig seinen elf Monate alten Sohn und die Hündin im Blick, während er gut überlegte Antworten gibt. Respekt!

Respekt auch vor dem Abstimmungsergebnis zum Spieler des Spieltags. Bei Fabian Holland habe ich gegen Düsseldorf zwei ziemlich unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang kam er mit Khaled Narey auf der linken Seite überhaupt nicht zurecht, leistete sich mehrere Abspielfehler und wirkte etwas fahrig. Im zweiten Durchgang im zentralen Mittelfeld war er zwar nicht fehlerlos, aber wesentlich stärker und ging als Kapitän vorbildlich voran, um sich gegen die Niederlage zu stemmen.

SV Darmstadt 98 - Fortuna Düsseldorf

Nicht nur für Fabian Holland war das Spiel gegen Düsseldorf schmerzhaft

Dienstag

Klaus Gjasula ist ein angenehmer, reflektierter Interview-Partner. Außerdem hat er Humor, gerade wenn es um die vielen gelben Karten in seiner Karriere geht. Jedes Jahr nehme er sich vor, dass es weniger werde, aber das klappe nicht so ganz, sagt er verschmitzt. Und auf die Frage, wieso man ihm in Paderborn keine Straße gewidmet habe, sagt er: „Die wäre ja nur gelb.“ Nachdenklich machen seine Aussagen zu seiner Corona-Erkrankung, die ihm deutlich länger zu schaffen machte, als das zunächst abzusehen war.

Klaus Gjasula, SV Darmstadt 98 - Fortuna Düsseldorf

Schiri, das war kein Gelb … zumindest nicht gegen Düsseldorf

Donnerstag

Trainer Torsten Lieberknecht erwartet – wie zuvor schon Gjasula – „ein ekliges Spiel“ in Paderborn, wie er auf der Pressekonferenz sagt. Sie sollten beide Recht haben, wie sich später zeigt.

Samstag

Eklig ist das Einsteigen von Paderborns Angreifer Sven Michel, der mit gestrecktem Bein und offener Sohle in seinen Ex-Mitspieler Gjasula rauscht. Eine klare rote Karte. Unverständlich, dass er dafür nur Gelb sieht. Beim Einsteigen von Hünemeier an Luca Pfeiffer war der Vorsatz und das bewusste Gefährden des Gegenspielers nicht so ausgeprägt. Da waren die Umstände unglücklich. Das Ergebnis mit dem blutdurchtränkten Stutzen und der Fleischwunde „fast bis auf den Knochen“ (O-Ton Lieberknecht) war aber auch eklig.

Ganz stark war die Leistung von Namensvetter Patric Pfeiffer, der in der Innenverteidigung des SV Darmstadt 98 souverän spielte und mit seinem ersten Saisontor den Sieg sicherte. Der 22-Jährige, der sich beim Hamburger SV nicht durchsetzen konnte, wird immer mehr zum Führungsspieler bei den Lilien. Bereits vor mehr als drei Jahren hat Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann als einer der wenigen Experten das Potenzial Pfeiffers erkannt und ihn ans Böllenfalltor geholt.

Und Klaus Gjasula holt sich die fünfte gelbe Karte ab. Vielleicht wird es ja dann mal was mit einer gelben Straße in Darmstadt.

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Bildquellen

  • SVD-F95-2021-22-blog-0020: Arthur Schönbein
  • SVD-F95-2021-22-blog-0019: Arthur Schönbein
  • SVD-OSN-2019-20-sonstiges-004: Arthur Schönbein

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