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Eigentlich wollte Sandro Sirigu nie Trainer werden, doch mit zunehmendem Alter setzte bei ihm ein Umdenken ein. Als Co-Trainer der A-Junioren macht er die ersten Schritte auf dem Terrain. Egal, ob Dirk Schuster oder Torsten Frings – von allen seinen Trainern habe er etwas mitgenommen, sagt er. Er wolle auf jeden Fall meinen eigenen Weg gehen. Vielleicht werde ich ja dann auch ein Schleifer, der nur Schweineläufe machen lasse, sagt er schmunzelnd im zweiten Teil des Lilienblog-Interview. 

Sandro, erinnern sich die Jugendspieler eigentlich an den Lilien-Spieler Sandro Sirigu?

Sie haben zumindest mitbekommen, dass ich Fußballer bei Darmstadt 98 war (lacht). Natürlich spiele ich manchmal auch noch ein bisschen mit. Da gibt es dann auch ein paar Neckereien. Es macht total viel Spaß, zu sehen, wie das die Jungs annehmen.

Aber Trainer war doch nicht ursprünglich dein Wunsch für die Zeit nach der aktiven Laufbahn?

Als Spieler habe ich lange gesagt, dass ich keiner bin, der an der Außenlinie steht und Kommandos gibt. Das hat sich mit der Zeit in Chemnitz und Großaspach geändert. Dorthin kam ich als erfahrener Spieler. Die jüngeren Spieler haben sich Tipps bei mir abgeholt oder einfach nur mal ein Gespräch gesucht. Das hat mir extrem gut gefallen. Ich habe gemerkt, dass ich Spielern eine Richtung weisen kann – wenn sie es denn wollen.

Wie nah bist du an der aktuellen Mannschaft? Mit Fabian Holland, Tobias Kempe und Marvin Mehlem hast du ja noch zusammengespielt.

Es sind keine leeren Worte, wenn man sagt, dass Darmstadt ein familiärer Verein ist. Die Spieler und die Geschäftsstelle sind eng miteinander verbunden, da kommt man immer wieder auch ins Gespräch. Das sind alles gute Typen – auf und neben dem Platz. Wenn die dann nach dem Training noch eine Partie Wizard zusammen spielen, sieht man schon, dass das ein geiler Haufen ist.

Siehst du beim Blick auf die Euphorie im Umfeld Parallelen zwischen der Zeit ab 2014, als euch der Durchmarsch in die Bundesliga gelungen ist?

Ich bekomme das Umfeld heute von außen viel intensiver mit als damals. Als ich Spieler war, konnte ich mich im Stadion nicht so oft mit Fans im Stadion bei einer Bratwurst und einem Bier über das Spiel unterhalten. Das ging als Spieler ja eigentlich nur, wenn man gesperrt war. Und dann war es blöd, wenn man mit einem Bier erwischt wurde. Ich würde keine Parallelen zu damals ziehen. Dafür bin ich dann doch zu weit weg von der Mannschaft, bekomme die Interna in der Kabine ja nicht mit. Aber die positive Grundstimmung um den Verein ist im Moment extrem schön.

Sandro Sirigu, SV Darmstadt 98

„Alle hatten ihre andere Herangehensweise“ – Sandro Sirigu bei seinem früheren Coach Dimitrios Grammozis

Gab es denn einen Trainer, der dich besonders beeinflusst hat?

Als Vorbild habe ich keinen meiner Trainer. Alle hatten ihre eigene Herangehensweise – angefangen von Dirk Schuster, der eher für einen klassischen Fußball stand, bis zu Torsten Frings, der den Gegner in der Videoanalyse total auseinandergenommen hat, um Lösungen zu zeigen. Ich versuche, das Beste von allen in eine Schüssel zu tun und miteinander zu verrühren. Mal gucken, was dabei herauskommt. Ich bin ein kommunikativer Typ und will auf jeden Fall meinen eigenen Weg gehen. Vielleicht werde ich ja auch der Schleifer, der nur Schweineläufe machen lässt (lacht).

Was willst du möchtest du den jungen Spielern mitgeben?

Die Jungs sollen sehen, dass im Profifußball nichts von selbst kommt, sondern dass das extrem harte Arbeit ist. Um mal in die Position eines Tobi Kempe oder Fabi Holland zu kommen, wird Dir nichts geschenkt. Clemens Riedel ist ein extrem gutes Beispiel. Der hat ganz schnell verstanden, worum es geht und lebt seinen Mitspielern in der U19 eine extreme Professionalität vor. Die Fußball-Welt ist nicht immer nur eine heile Welt, das sollten die Jungs auch wissen. Oft kann man nicht sagen, woran es gelegen hat, wenn es einmal nicht läuft. Im Fußball kann man nie voraussehen, wohin die Reise geht. Es bringt nur etwas, wenn man Vollgas gibt.

Hier geht es zu Teil 1 des Interview, in dem Sandro Sirigu erzählt, wie sein Leben nach der aktiven Laufbahn aussieht.

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Bildquellen

  • D98-SSV-2018-19-009: Arthur Schönbein
  • D98-AUE-2018-19-005: Arthur Schönbein

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