Lilienblog-Autor Frank Horneff zur Lage beim SV Darmstadt 98 nach dem Dreier von Dresden:
Machen wir uns nichts vor: Solche Spiele wie Samstagabend gegen Dynamo Dresden sind in früheren Zeiten für den SV 98 auch gerne mal verloren gegangen. Gerne auch mal in letzter Minute. Diesmal kam es anders. Buchstäblich in letzter Sekunde brachte Mathias Honsak den Ball über die Dresdner Torlinie, in einem Moment, in der wohl jeder mit dem Spiel schon abgeschlossen und die Punkteteilung bereits verbucht hatte.
Der Dreier von Dresden steht exakt für das, was die Mannschaft von Lilien-Coach Torsten Lieberknecht n dieser Saison ausmacht: Der unbedingte Wille und vor allem die Kraft, bis einschließlich zur letzten Sekunde alles für den Dreier zu geben.
Klar, es gibt den legendären, am Böllenfalltor wie in Stein gemeißelten Spruch von Ex-Trainer Dirk Schuster: „Schreibt uns erst ab, wenn wir unter der Dusche stehen.“ Belege dafür gab es in der Vergangenheit tatsächlich viele. Doch diesmal ist es anders. Unter Trainer Torsten Lieberknecht geht es um oft auch ansehnlichen Ballbesitz-Fußball mit schnellen Umschalt-Momenten, mit einem SV 98, der es bis zum Schluss versteht, auch spielerische Akzente zu setzen.
Und diesmal gegen Dresden eben auch um die besonderen Momente am Ende, diesmal für einen Mathias Honsak, der seinen Last-Minute-Treffer zurecht ordentlich abfeierte, zumal dem Österreicher im Lilien-Umfeld schon das Etikett vom Chancentod anhängt. Und das aus Gründen.
Diesmal aber hat alles gepasst und der SV 98 grüßte zumindest für eine Nacht wieder von der Spitze der 2. Liga. Dass das nach 24 Spieltagen so ist: Damit haben jene, die es mit den Lilien halten, vor Saisonbeginn wahrlich nicht gerechnet. Und alle anderen erst recht nicht. Und gerade deswegen fühlt es sich weiterhin gut an.
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- SVD-SVS-2021-22-blog-0018: Arthur Schönbein