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Mit neun Joker-Toren und sieben Joker-Assists ist der SV Darmstadt 98 mit seinen Einwechslungen der erfolgreichste Verein der Liga. Trainer Torsten Lieberknecht hat die Wahl (und manchmal auch die Qual): In jedem Mannschaftsteil kann er variieren und von der Bank nachlegen – ein entscheidender Faktor für den Erfolg des SV Darmstadt 98, wie zuletzt auch das 3:2 gegen Heidenheim zeigte. 

Phillip Tietz kann es noch: Nach einem perfekt getimten Freistoß von Tobias Kempe schraubte sich der Angreifer trotz Gegnerdruck am höchsten und köpfte den Ball zum 2:2 ins kurze Eck. Nach dem starken Saisonstart mit zwölf Treffern hatte der 24-Jährige zuletzt eine Durststrecke von acht torlosen Spielen, wurde mehrfach ausgewechselt und fand sich gegen Rostock sogar erstmals in dieser Saison zunächst auf der Bank wieder. „Das ist pure Erleichterung, pure Freude“, sagte der Angreifer. „Ich hoffe, der Knoten ist jetzt geplatzt.“

SV Darmstadt 98 - 1. FC Heidenheim

Er kann es noch: Phillip Tietz trifft nach langer Durststrecke, im Hintergrund guckt Vorlagengeber Tobias Kempe

Für Lieberknecht, der Tietz als Nachwuchsspieler bei Eintracht Braunschweig zu den Profis geholt hatte, kam der Treffer nicht wirklich überraschend. „Bei Phillip haben wir im Abschlusstraining viel bei Standardsituationen investiert. Da hat er schon einen guten Eindruck hinterlassen“, sagte der Lilien-Coach.

Joker sorgten gegen Heidenheim für die Wende

Den Grundstein für die furiose Aufholjagd hatten jedoch zwei andere Spieler gelegt: Marvin Mehlem und Aaron Seydel. „Das waren die Jungs, die dem Spiel die Wende gegeben haben“, sagte Lieberknecht. Beide Spieler kamen in der 69. Minute beim Stand von 0:2 und spielten wenig später in einer Co-Produktion den Anschlusstreffer heraus.

Mehlem und Seydel seien sofort parat gewesen. Das sei auch ein Zeichen dafür, dass der gesamte Kader funktioniere, erklärte der Coach, der grundsätzlich viel Wert auf den Teamgedanken legt. Grundsätzlich seien die fünf möglichen Auswechslungen gerade für einen Verein wie Darmstadt gut, wenn er im Konzert der Großen mitspielen wolle.

Aaron Seydel, SV Darmstadt 98 - 1. FC Heidenheim

Viertes Jokertor – Aaron Seydel trifft gegen Heidenheim

Wo der Coach Seydels Wert sieht

Während Tietz das Ende seiner Torflaute feierte, hatten die anderen beiden Angreifer weniger Grund zur Freude. Luca Pfeiffer blieb auch im neunten Pflichtspiel ohne Tor, wirkte nicht nur glücklos, sondern oft auch etwas behäbig, hatte einen der geringsten Laufwerte aller Lilien-Spieler.

Seydel erzielte zwar sein viertes Jokertor, musste aber erneut zunächst auf der Bank Platz nehmen – und wird das womöglich auch künftig tun. „Ich habe ihm gesagt, dass er eine wahnsinnige Stärke hat, wenn er von der Bank kommt“, sagte Lieberknecht. „Er bringt das Verständnis mit, ist ein sehr intelligenter Junge, auch wenn ihn das nicht befriedigt.“

In Tietz, Pfeiffer und Seydel hat Lieberknecht drei starke Zweitliga-Angreifer im Team. Hinzu kommt Tobias Kempe, der gegen Rostock als Aushilfsstürmer ein Tor erzielte. Und dann ist da ja auch perspektivisch noch Winterneuzugang André Leipold (20), der sich aber noch akklimatisieren muss.

Auf welchen Positionen beim SV Darmstadt 98 Härtefälle drohen

Ähnlich üppig sieht es auch im zentralen Mittelfeld und in der Innenverteidigung aus. In den vergangenen zwei Spielen vertrat Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt die gelb-gesperrten Kempe und Klaus Gjasula sehr ordentlich. Doch gegen Sandhausen droht ihm wieder die Bank. Und in der Hinterhand hat Lieberknecht in Nemanja Celic noch einen weiteren Spieler, dessen Stammposition das zentrale Mittelfeld ist.

Fabian Schnellhardt, SV Darmstadt 98

Vertreter Fabian Schnellhardt droht trotz ordentlicher Leistungen die Bank

In der Innenverteidigung beginnen seit vergangenem Oktober regelmäßig Thomas Isherwood und Patric Pfeiffer. Clemens Riedel überzeugte bei seinen Einsätzen ebenso wie zuletzt Jannik Müller. Und inzwischen hat auch der zweitliga-erfahrene Lasse Sobiech (31) seine Sprunggelenkprobleme überwunden und ist eine weitere Option in der Abwehrzentrale. Wie schon in vorangegangenen Spielen drohen damit erneut Härtefälle. Das ist nicht schön für die Spieler – aber gut für den Verein.

 



Bildquellen

  • SVD-FCH-2021-22-blog-0029: Arthur Schönbein
  • SVD-FCH-2021-22-blog-0027: Arthur Schönbein
  • SGD-SVD-2021-22-blog-0024: Arthur Schönbein
  • SVD-FCH-2021-22-blog-0049: Arthur Schönbein

Ein Kommentar

  • Frank Hofmann sagt:

    Gegen Sandhausen hat T. Lieberknecht gestalterische Möglichkeiten die er aktiv nutzen sollte!

    Beispiele: Isherwood (1) / Müller (2) – Celic (1+2) / Gjasula (2+1) – Mehlem (1+ 2) / Pfeiffer L (2). – Kempe (1+2) / Schnellhart (2) – Karic (1) / Honsak (2) – Titz( 1+2) / Seydel (2)
    (2) = Spielbeobachtungspflich

    Sandhaausen muß beschäftigt werden. Die kommen als Dampfwalze hoch motiviert an’s Bölle. dazu gut verstärkt im Winter.

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