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Aaron Seydel kann es auch von Beginn an

Aaron Seydel, SV Darmstadt 98 - Hansa Rostock

Aaron Seydel, SV Darmstadt 98 - Hansa Rostock

Gegen Sandhausen machten Marvin Mehlem und Aaron Seydel dort weiter, wo sie gegen Heidenheim aufgehört hatten: Mit einem klugen Pass setzte Mehlem abermals Seydel in Szene, der den Ball gekonnt verwandelte. Anders als gegen Heidenheim, wo beide als Joker kamen, durften beide Spieler diesmal von Beginn an ran. Doch anders als beim 3:2 gegen Heidenheim reichte es gegen Sandhausen nicht für einen Sieg. 

„Zufrieden sind wir nicht“, räumte Seydel dann mit Blick auf das 1:1 ein. „Es war unser Anspruch, drei Punkte zu holen. Das ist uns nicht gelungen.“ Der Grund aus Sicht des Angreifers: „Wir haben es nicht geschafft nachzulegen – und ein Ding kann immer reinrutschen.“

Seydel selbst zeigte nicht nur wegen seines Treffers eine gute Partie. Die Sandhäuser Defensive bearbeitete ihn dabei mit Haken und Ösen und oft am Rande der Legalität. „Die machen das nicht schlecht, unterbinden das Spiel“, sagte er über den Gegner. „Viel Kreativität und viel Eigeninitiative zeigen sie nicht. Das ist dann manchmal nicht ganz so angenehm.“

Für den 26 Jahre alten Angreifer war es erst der dritte Startelf-Einsatz in dieser Saison. Noch nach dem Heidenheim-Spiel hatte Trainer Torsten Lieberknecht gesagt, dass Seydel seine Wucht vor allem entfalte, wenn er von der Bank komme. Dass er alle seine bis dahin vier Saisontore als Joker erzielt hatte, war Beleg dafür.

Doch weil Luca Pfeiffer derzeit in einer Formkrise steckt, durfte Seydel gegen Sandhausen beginnen und erzielte dabei seinen fünften Treffer in dieser Saison. Darauf angesprochen, dass er davor nur als Joker getroffen hatte, antwortet er lachend: „Das freut mich natürlich. Da arbeitet jeder darauf hin. Es ist der Anspruch von jedem, 90 Minuten zu spielen.“ Er sei froh, dass es mit der Startelf und mit dem Treffer geklappt habe, sagte er und fügte an: „Und ich hoffe, dass das die nächsten Wochen auch so ist.“

Aaron Seydel nach seinem Tor bei Hannover 96 – damals noch als Joker

Mit seinen vier Toren in der Rückrunde ist Seydel bislang der gefährlichste Lilien-Stürmer des zweiten Saisonteils. Mit seinen fünf Saisontoren ist der frühere U21-Nationalspieler so torgefährlich wie noch in keiner seiner fünf Zweitliga-Spielzeiten. In den vier Spielzeiten davor hatte es der verletzungsanfällige Angreifer insgesamt auf überschaubare sechs Treffer gebracht. Ob er auch die nächste Saison für die Lilien auf Torejagd gehen wird, ist noch unklar. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Lieberknecht hatte vor wenigen Wochen erklärt, er habe ein sehr gutes Vertrauensverhältnis mit Seydel aufgebaut. Das Thema Vertragsverlängerung habe man angerissen. „Aber er empfindet da keinen Druck”, sagte der Coach. Der Spieler wolle erst richtig fit werden. “Wenn er so weiter macht, macht er Werbung für sich. Und ich stehe für Kontinuität – ohne da jetzt ganz tief zu gehen.” Werbung hat Seydel seitdem auf jeden Fall weiter für sich gemacht.

 

Bildquellen

  • H96-SVD-2021-22-blog-0035: Arthur Schönbein
  • SVD-HRO-2021-22-blog-0007: Arthur Schönbein
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