Pfeiffer, Seydel, Skarke und andere Hängepartien bei den Lilien

Bei sieben Spielern des SV Darmstadt 98 laufen die Verträge zum Saisonende aus. Bei Zweien stehen die Zeichen klar auf Abschied, bei den fünf Anderen ist die Zukunft offen.

Tim Skarke

Beim SV Darmstadt 98 hat sich Tim Skarke in den vergangenen knapp drei Jahren deutlich weiterentwickelt, ist derzeit in starker Form. Immer wieder betont er, wie wohl er sich bei den Lilien fühlt. Aber die erste Verhandlungsrunde für einen neuen Vertrag ist gescheitert. Es liegt natürlich vor allem am Geld. Und: Skarke will in die Bundesliga. Ob er tatsächlich ein Angebot hat oder ob er nur pokert, ist offen. Mit einem Aufstieg der Lilien hätte er zumindest die sportliche Zielsetzung erreicht. Allerdings wäre er auch in diesem Fall nicht der erste Spieler, der den SV Darmstadt 98 trotzdem verlässt, wie vor ihm etwa Hanno Behrens oder Jan Zimmermann.

Braydon Manu

Sollte Skarke den Verein verlassen, wären die Lilien auf den Außenbahnen ziemlich dünn besetzt. Das würde die Chancen für Braydon Manu verbessern. Derzeit ist der Wirbelwind Reservist, kam in der Rückrunde nur von der Bank. Mit seiner unkonventionellen Spielweise kann er in der gegnerischen Defensive für Verwirrung sorgen. Allerdings verhält er sich dabei nicht immer im Sinne der taktischen Vorgaben seines Trainers. Ob das reicht, um die Mannschaft auf Dauer weiterzubringen – vor allem, wenn es in Richtung Bundesliga gehen sollte, ist zumindest fraglich.

Aaron Seydel

Verletzungen warfen den ehemaligen U21-Nationalspieler immer wieder zurück. Seit rund einem halben Jahr ist er verletzungsfrei und kommt immer besser in Schuss. In der Rückrunde ist er mit Abstand gefährlichster Angreifer der Lilien. Trainer Torsten Lieberknecht hat im Zusammenhang mit Seydel angedeutet, dass er grundsätzlich auf Kontinuität setzt. Ob die Zusammenarbeit ausgedehnt wird, hängt nicht zuletzt auch davon ab, was der Spieler vorhat.

Luca Pfeiffer

In der Hinrunde überragte der lange Stürmer an der Seite von Phillip Tietz und alle fragten sich, wie man den aus Dänemark ausgeliehenen Angreifer denn am Saisonende halten könnte. In der Rückrunde ist Pfeiffer noch ohne Treffer – und war zuletzt nicht mehr als Stammspieler gesetzt. Ironie dieser Entwicklung: Pfeiffers Formkrise macht ihn für andere Vereine weniger interessant. Eine weitere Ausleihe wäre möglich und könnte für alle Beteiligten eine Win-win-Situation werden: Der SV Darmstadt 98 könnte das finanzieren, der Spieler erhält Spielpraxis und kann weiter Selbstbewusstsein tanken – und wenn er sich bewährt, hätten die Dänen nach der kommenden Saison einen gestandenen Angreifer mit Profierfahrung.

Lasse Sobiech

Der zweitliga- und bundesliga-erfahrene Innenverteidiger galt zu Saisonbeginn als gesetzt. Doch Verletzungen warfen den 31-Jährigen immer wieder zurück. Lieberknecht schätzt seine Erfahrung und reflektierte Art. Für Sobiech könnte sich ein ablösefreier Wechsel finanziell auszahlen. Sportlich könnte es ihm nach den vielen Wechseln in den vergangenen Jahren gut zu Gesicht stehen, einmal wieder länger bei einem Verein zu bleiben – vorausgesetzt, er bleibt fit. Eine Rolle könnte zudem spielen, ob es dem SV Darmstadt 98 gelingt, Innenverteidiger Patric Pfeiffer zu halten, der sich mit einer starken Saison ins Blickfeld anderer Vereine gespielt hat.

Adrian Stanilewicz

Unter Trainer Markus Anfang und im Team mit dem heutigen Nationalspieler Kai Havertz war er 2016 Deutscher B-Jugendmeister geworden. Bei den Lilien konnte sich Adrian Stanilewicz in den knapp zwei Jahren nicht durchsetzen. In der laufenden Saison kam er auf drei Einsätze, seit dem 11. Spieltag stand er nicht mehr im Kader. In Darmstadt hat er wohl keine Zukunft.

Leon Müller

Als der Kader zu Saisonbeginn stark dezimiert war, stand Leon Müller dreimal im Kader. Für einen Einsatz reichte es nicht. Und seit dem Pokal-Aus bei 1860 München gehörte er nicht mehr zum Kader. Die Zeichen für den 21 Jahre alten defensiven Mittelfeldspieler stehen klar auf Abschied.