Vor der Partie des SV Darmstadt 98 gegen Holstein hatte Trainer Torsten Lieberknecht angesichts der zahlreichen Corona-Fälle im Kader noch gescherzt: „Letztendlich kann ich mich gut rausreden, weil der Arzt die Aufstellung macht. Wenn die nichts ist, dann wissen wir ja, wer schuld ist.“
Am Ende waren es dann drei unter der Woche genesene Spieler, denen Lieberknecht natürlich als Hauptverantwortlicher, aber in Abstimmung mit Mannschaftsarzt Dr. Alexander Lesch einen Einsatz in der Startformation gegen Holstein Kiel zutraute: Marcel Schuhen, Fabian Holland und Matthias Bader. Und alle drei waren dann an entscheidenden Szenen der Partie beteiligt.
Schuhen hält Kiel auf Distanz
Keeper Schuhen hatte einen über weite Strecken ruhigen Nachmittag. Mit einem ziemlich harten und ungestümen Einsteigen verursachte er beim Stand von 3:1 einen unnötigen Strafstoß. Den wehrte er jedoch mit einer Glanzparade ab, machte so seinen Fehler wieder gut und hielt die Gäste auf Distanz.
Rund zehn Minuten zuvor hatte Mannschaftskapitän Holland mit einer starken Vorarbeit im Kieler Strafraum Braydon Manu das 3:1 aufgelegt. Damit konterte der SV Darmstadt 98 innerhalb von weniger als einer Minute den Anschlusstreffer der Gäste und verhinderten ein mögliches Kippen der Partie.
Bader glänzt als Schütze und Vorbereiter
Sogar an zwei Schlüsselszenen war Rechtverteidiger Bader beteiligt. Zunächst erzielte er den ersten Treffer mit einem Ball, der wohl eher als Flanke gedacht war. Den zweiten Treffer legte er auf. Und neben vielen Offensivaktionen neutralisierte er auf seiner Abwehrseite auch noch Kiels Fabian Reese, den Lieberknecht vor der Partie als einen außergewöhnlichen Zweitliga-Spieler gepriesen hatte.
Ein vierter Spieler war ebenfalls maßgeblich am Sieg, obwohl er kein Corona hatte: Aaron Seydel. Der irritierte bei Baders Tor mit seinem Kopfballversuch den Kieler Keeper und machte auf Baders Vorlage das 2:0. Für den schlaksigen Angreifer war es bereits der sechste Saisontreffer. Fünf davon erzielte er in der Rückrunde, womit er im zweiten Saisonteil mit Abstand gefährlichster Lilien-Angreifer ist.
Aber auch Luca Pfeiffer zeigte sich nach zuletzt schwächeren Auftritten deutlich verbessert. Und der dritte Angreifer Phillip Tietz hatte nach seiner Einwechslung noch Pech mit einem Pfostentreffer.
Bildquellen
- H96-SVD-2021-22-blog-0023: Arthur Schönbein
Honsi war ganz offensichtlich platt. Hatte der auch Corona? Da gab es einen Schnittstellenpass an der Mittellinie, er konnte seine Grundschnelligkeit nicht ausspielen und ließ sich einholen. In HZ 2 trabte er nur noch so über den Platz.